Terry Gilliam: Darum ist sein "Don Quixote" besser als "vor 20 Jahren"

Fast 30 Jahre arbeitete Regisseur Terry Gilliam an "The Man Who Killed Don Quixote". Warum er mit seinem Herzensprojekt nun rundum zufrieden ist und auch kein Problem mit schlechten Kritiken hat, erzählt er im Interview.
von  (cam/spot)

Es war ein langer Weg für Regisseur Terry Gilliam (77, "12 Monkeys"). Am 27. September läuft sein Herzensprojekt "The Man Who Killed Don Quixote" in den deutschen Kinos an. Nach fast 30-jähriger Produktionsgeschichte wurde der Film schließlich 2017 gedreht und bei den Filmfestspielen in Cannes 2018 uraufgeführt. "Wir hatten die Schauspieler, wir hatten das passende Wetter und los ging's", erzählt Terry Gilliam im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Er sei froh, dass "The Man Who Killed Don Quixote" endlich ins Kino komme: "Ich glaube, der Film ist heute besser, als wenn ich ihn vor 20 Jahren gedreht hätte."

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Nicht nur die Story sei nun reicher, auch mit seinem Cast sei er äußert zufrieden. Hätte er den Film wie ursprünglich vor fast zwei Jahrzehnten gedreht, wäre einer nicht dabei gewesen: Adam Driver (34, "Star Wars: Das Erwachen der Macht"). "Er ist brillant, seine Performance ist etwas Besonderes", schwärmt Gilliam. Der 34-Jährige sei "scharfsinnig und extrem lustig". Er schaffe es mit seiner schauspielerischen Darbietung, dass seine Figur zunächst verhasst sei, im Lauf des Films aber als reizend und großartig wahrgenommen werde.

"Es war herrlich"

Nicht nur von Drivers Performance ist der Regisseur hin und weg, sondern auch von Jonathan Pryce (71, "Game of Thrones") als Don Quixote. Eine Rolle, die Pryce unbedingt spielen wollte. Ursprünglich hatte allerdings Michael Palin (75, "Das Leben des Brian"), Gilliams ehemaliger Monty-Python-Kollege, die Rolle inne. Doch nach erneuten Drehverzögerungen im Jahr 2016 sprang er ab, um sich anderen Projekten zu widmen. Jonathan Pryce übernahm "begeistert".

Er sei völlig in der Rolle aufgegangen. "Er war so lustig", erinnert sich Gilliam. Pryce habe von Anfang an der Figur seinen eigenen Stempel aufgedrückt und so seine Eigenart entwickelt. Außerdem sei es eine Freude gewesen, Pryce zusammen mit Adam Driver zu erleben. Die beiden seien ein unschlagbares Duo. Das sei bereits bei den ersten Proben deutlich geworden. "Jonathan haute richtig auf den Putz, während Adam es ruhig angehen ließ", erzählt Gilliam. Nach und nach hätten beide auch improvisiert. "Es war herrlich", schwärmt der 77-Jährige.

"Mir ist es egal, ob sie ihn mögen oder nicht"

Wie der Film beim Kinopublikum ankommen wird, wird sich zeigen. Eins macht Terry Gilliam aber auf jeden Fall: "Alle sagen immer, ich soll es nicht tun, aber ich lese Filmkritiken. Ich bin neugierig, wie die Leute den Film wahrnehmen und was sie dazu zu sagen haben. Mir ist es egal, ob sie ihn mögen oder nicht." Weiter erklärt er: "Wenn es eine clevere, schlechte Kritik ist, finde ich das toll. Denn ich weiß, wie fehlerhaft alles, was ich mache, ist. Nichts ist perfekt. Von dem her, kann einem eine schlechte Kritik viel mitgeben."

Ab 27. September 2018 ist "The Man Who Killed Don Quixote" in den deutschen Kinos zu sehen.

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