"Täterätätää – Die Kirche bleibt im Dorf 2": Und Äktschn!

Ein schwäbischer Blockbaschter, der zweite Versuch: Über 500 000 zog es vor zwei Jahren in „Die Kirche bleibt im Dorf“. Jetzt kommt Teil zwei.
Christa Sigg |
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Es soll ja Dialekte geben, die mehr Sex haben sollen als Schwäbisch. Von außen betrachtet. Die Schwaben selbst merken das Gottseidank nicht, andernfalls würden sie schweigen und nur noch Mörike-Gedichte auf Zetteln hin- und herschieben. Oder aussterben. Was aber, wenn plötzlich ein ziemlich attraktives Superweib wie Natalia Wörner nicht nur einen zarten Südwestakzent pflegt, sondern so richtig in die Dialektvollen geht? Und mit ihr eine ganze Dorfmeute – vom süffelnden Pfarrer bis zur Saubäuerin mit flottem Wellenbob?

Über 500 000 Baden-Württemberger zog’s vor zwei Jahren in die Kinos, Ulrike Grote hat mit der Komödie „Die Kirche bleibt im Dorf“ einen schwäbischen Kassenschlager gelandet und nun nochmal nachgelegt. Wieder mit dem bewährten Personal von Karoline Eichhorn bis Christian Pätzold und eben Natalia Wörner alias Maria Häberle, die nicht auf die „Gosch“ gefallen ist und sich mit den gar nicht hinterweltlerischen Dörflern gnadenlose Gefechte liefert.

Und es gibt viel zu tun, die eingefallene Kirche muss renoviert werden. Doch weil im Schwäbischen die meisten Erfinder leben, ist man um Ideen nicht verlegen. Der erste Preis bei einem Dorfkapellenwettbewerb in Hamburg muss her. Bis das musikalische Ergebnis allerdings halbwegs anhörbar klingt und die Rieslinger im Tourbus in den Norden zuckeln, passieren durchaus amüsante Dinge.

Ob Ulrike Grotes rasante Dialoge auch in Bayern und an der Waterkant zünden, ist fraglich. Wenngleich Ober- und Unterrieslingen wieder von herrlich eigensinnigen, auch kantigen und oft genug saukomischen Typen bewohnt wird. Allein Tante Ruth (Sabine Hahn), die mal in Indien war und seither vor allem Pina Colada schlürft und zwischendurch am Joint zieht, ist eine Schau.

Wer allerdings ein Problem mit regionalen Komödien hat und Schwäbisch grausig findet, wird an der Dorfkirche kein Vergnügen haben.

Kino: Museum, Mathäser
B&R: Ulrike Grote (D, 93 Min.)

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