„Stolz und Vorurteil & Zombies“: Austens Albtraum?

Provokanter Genremix: „Stolz und Vorurteil & Zombies“ spielt amüsant mit den Brüchen - die AZ-Kritik.
von  Britta Schultejans
Elizabeth (Lily James) im Kampfeinsatz.
Elizabeth (Lily James) im Kampfeinsatz. © SquareOne/Universum

Die Welt der Britische Schriftsteller Jane Austen (1775-1817) spielt in sanften, grünen Hügeln mit Damen in Pastellfarben. Eine Neuverfilmung fügt der Austen’schen Farbpalette eine neue hinzu: Blutrot. „Stolz und Vorurteil & Zombies“ (Romanvorlage: Seth Grahame-Smith) verbindet Austen mit der Zombie-Apokalypse. In der Geschichte kommt zum Problem der Familie Bennet, gleich fünf Töchter an den Mann bringen zu müssen, ein weiteres: London wird im Jahr 1811 von einer Zombie-Welle überrannt.

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Kurz nach einer Zombie-Infektion sind die Untoten noch nicht als solche zu erkennen, aber trotzdem mordsgefährlich. Jeder könnte ein Zombie sein. Weil das so ist, hat der unerschrockene Mr. Darcy (Sam Riley) immer ein paar Schmeißfliegen dabei. Die erkennen totes Fleisch auch, wenn’s noch lebendig aussieht. Und Darcy schlägt dann erbarmungslos zu. Das hat er mit Eliza Bennet (Lily James) gemeinsam, die – wie ihre Schwestern – die Kampfkunst in China gelernt hat und Zombies noch unerschrockener zur Strecke bringt. Aber frei nach dem Motto: „Zombies oder nicht – Frauen müssen heiraten!“ wird nebenbei in Ruhe Austens Geschichte klassisch mit dem Originaltext erzählt.

Die unterhaltsamen, ironischen Brüche mit Splatter-Momenten sind von Austens für ihre Zeit fortschrittlichem Frauenbild gar nicht so weit entfernt.


Kinos: Cinemaxx, Mathäser (auch OV), Museum-Lichtspiele, Münchner Freiheit, Royal; Regie: Burr Steers (USA, 108 Min.)

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