Sebastian Bezzel: "Mit Online-Dating nimmt man sich das Mysterium"

Sebastian Bezzel spielt in der Komödie "Safari - Match Me If You Can" einen alleinerziehenden Vater, der sich via Dating-App mit einer fremden Frau zum Auto-Sex verabredet. Wie diese ungewöhnlichen Dreharbeiten waren, erzählt er im Interview.
(ili/spot) |
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Schauspieler Sebastian Bezzel (47) ist einer der Stars, die im Ensemblefilm "Safari - Match Me If You Can" (Kinostart: 30. August) in mehreren Episoden unterschiedliche Geschichten über Online-Dating erzählen. Und so kommt es in der leichten Sommerkomödie für seine Rolle des alleinerziehenden Life unter anderem zum Auto-Sex mit einer fremden, etwas älteren Frau. Gespielt wird diese Mona von der vielfach ausgezeichneten Schauspielerin Juliane Köhler (53). Welche Hochs und Tiefs er bei diesem speziellen Dreh erlebte, erzählt Sebastian Bezzel im Interview mit spot on news.

Dabei verrät der Schauspieler auch, ob er selbst schon mal eine Dating-App genutzt hat. Und zum Schluss gibt es dann noch ein besonders bezauberndes Kompliment für seine Schauspielkollegin Friederike Kempter (38), die sich in "Safari - Match Me If You Can" nichts sehnlicher wünscht als ein Kind. Im echten Leben geht der Wunsch wohl bald in Erfüllung, denn Kempter erwartet in diesen Tagen ihr erstes Kind...

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In Ihrem neuen Film "Safari - Match Me If You Can" geht es um Online-Dating. Haben Sie damit schon mal Erfahrungen gesammelt?

Sebastian Bezzel: Ich selbst habe es nie getestet, aber ich kenne Leute, die das machen und natürlich kenne ich auch jede Menge Geschichten. Man kann das aber nicht mit Daumen hoch oder Daumen runter beurteilen. Es gibt zum Beispiel ländliche Regionen, in denen man nicht so viele Gelegenheiten hat, jemanden kennenzulernen. Ab einem gewissen Alter ist es ebenfalls nicht mehr ganz so leicht, zumal dann viele vergeben sind oder aus einer kaputten Beziehung kommen und entweder einen gewissen Hau haben oder sehr vorsichtig sind. Dass man all das vorher schon mal abfragen kann, finde ich gut.

Darin liegt aber auch die Gefahr...

Bezzel: Ganz genau, denn es kann sehr Katalog-mäßig werden, was man beim Online-Dating alles vorher erfahren kann: "Ich lese gerne. Ich reite gerne. Ich bin Vegetarier. Ich war früher mal Raucher, bin es jetzt aber nicht mehr. Ich wähle die und die Partei und ich steh auf die und die Stellungen..." Man nimmt sich das Mysterium. Ich habe Menschen immer ohne wahnsinnig viele Grundinfos kennengelernt.

In "Safari - Match Me If You Can" haben Sie eine Auto-Sex-Szene mit Juliane Köhler. War das besonders schlimm oder besonders lustig?

Bezzel: Wir haben uns ein paar Wochen vor Drehbeginn mal in München getroffen und haben eine Leseprobe gemacht. Da haben Juliane und ich uns auch kennengelernt - ganz zu Beginn meiner Karriere haben wir zwar mal am gleichen Theater gespielt, ich allerdings als Schauspielschüler, sie war der große Star. Die Leseprobe verlief ganz professionell, aber am Abend vor dem Dreh bin ich die Szene nochmal ordentlich durchgegangen und da habe ich mich schon gefragt: "Oh Mann, was hast du da nur zugesagt?" Als ich am nächsten Tag zum Set kam, habe ich aber gemerkt, dass es Juliane genauso ging. Das hat uns beide beruhigt.

Und wie war dann der Dreh selbst?

Bezzel: Der Dreh war dann sehr konzentriert, ganz toll und auch wahnsinnig lustig, weil natürlich Pannen passiert sind, wie ein Hintern, der versehentlich auf die Hupe kommt... Bei diesem Dreh war für mich alles dabei, von blanker Angst bis zum totalen Glücksgefühl, weil es echt Spaß gemacht hat. Da sieht man mal wieder, was geht, wenn man sich konzentriert und nett zueinander ist.

"Den Rand um den Screen nennt man Leben!" - Diesen Satz sagt Monas Tochter, gespielt von Janina Fautz, im Film zu ihrer Mutter. Was halten Sie davon?

Bezzel: Ich finde, es ist ein wichtiger Satz. Denn mit der digitalisierten Welt umgehen zu lernen, ist die Herausforderung unserer Zeit - vor allem, wenn man Kinder hat.

Sie und Ihre Ehefrau, Schauspielerin Johanna Christine Gehlen, haben zwei Kinder. Wie gehen Sie damit um?

Bezzel: Mein älterer Sohn kommt jetzt in die Schule. Er hat alles schon genau beobachtet und kennt den Code, um in den Tablet-PC zu kommen. Meine Fünfjährige wischt auch wie ein Profi darauf herum, wenn sie zum Beispiel Fotos ansehen will. Das finde ich aber auch nicht tragisch, weil es ja auch ein Umgang mit einem Werkzeug der Gegenwart und der Zukunft ist. Man sollte dem reinen und permanenten Konsum aber ganz viel reales Leben entgegensetzen, analoge Erlebnisse schaffen. Wir waren zum Beispiel fünf Wochen in Thailand und die Kinder haben keinen einzigen Film auf dem Tablet angesehen. Stattdessen hatten wir alte Ottfried-Preußler-Geschichten als Hörspiele dabei, die sie dann auf dem Tablet hören durften. Im Paradies am Strand oder beim Elefanten schauen in den Bergen gibt es einfach kein "Peppa Wutz"-Video.

Ihre "Safari - Match Me If You Can"-Kollegin Friederike Kempter wurde als Assistentin im Münster-"Tatort" bekannt. Sie waren von 2004 bis 2016 ebenfalls in der Krimi-Reihe. Haben Sie am Set über den "Tatort" gesprochen?

Bezzel: Was man an einem Set mit Kollegen, die irgendwo Kommissare spielen, gerne mal macht, ist so eine Art Kommissar-Sprech: "Wo waren Sie gestern um...?" Diese Blödelei kann man relativ oft machen, weil ja fast jeder Kollege schon mal einen Kommissar gespielt hat. Mit Friederike war das zwar nicht so, aber dafür haben wir uns sehr gut verstanden.

Friederike Kempter erwartet in Kürze ihr erstes Kind. Was wünschen Sie ihr?

Bezzel: Nur das Beste! Dass alles gut läuft und alle am Ende gesund, erschöpft und glücklich sind. Und für die Wochen und Monate nach der Geburt wünsche ich ihr, dass sie nicht zu viel Schlafentzug hat. Sie wird sicher ein sehr entzückendes Baby bekommen, weil sie ja auch ein sehr entzückender Mensch ist.

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