"Schumanns Bargespräche" - Außer Spesen nichts gewesen

Ein Prosit auf die Filmförderung: Marike Schroeder reist mit Charles Schumann um die Welt, um an den Bartresen zwischen Tokio und New York Nichtigkeiten zu erfahren.
Adrian Prechtel |
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Charles Schumann (Mitte) in der Star Bar Tokio in einer Szene des Films "Schumanns Bargespräche".
Niv Abootalebi/NFP/dpa Charles Schumann (Mitte) in der Star Bar Tokio in einer Szene des Films "Schumanns Bargespräche".

Man stelle sich die Edel-Sterilität einer Campari-Reklame vor. Mixe die Eitelkeit eines gealterten Dressman hinzu und würze alles mit der Pseudophilosophie des Mythos "Bar". Heraus kommt ein Dokumentarfilm, der außer Spesen (New York-, Kuba- und Tokio-Reise) und Bayerischer Filmförderung nichts gewesen ist. "Schumanns Bargespräche" ist eine dokumentarische Mogelpackung: Man sieht Charles Schumann als König der Barkeeper durch die Welt flanieren, Preise und Lob einheimsend, hört bewundernde Kollegen-Kommentare und erfährt: nichts!

Wenn man meint, einen Kinofilm über die Barlegende Karl Georg Schuhmann aus der Oberpfalz machen zu müssen, genügt eben die wunderbare Raumästhetik internationaler Bars allein nicht, befriedigen prismatisch-bunte Glaskunststücke kaum. Denn gleichzeitig erfährt man nichts über Berufung oder Herkunft dieser misanthropischen, launischen Night-Hawks-Ikone.

Die Provinz oder die harte Schule der Harry’s New York Bar fehlen, kein einziges Mal werden Charles’ durchaus überzeugende stoische Coolness-Fassade oder sein leicht charmanter, konservativer Sexismus (keine Frauen hinterm Tresen) geknackt. So bleiben nur banale Leersätze wie "Es geht nicht darum, was im Glas ist, sondern darum, dass Du und die Leute mitgehen!" oder die Erkenntnis: "Clubs, Discos und In-Schuppen kommen und gehen, Bars bleiben".

Lesen Sie auch: "What happened to Monday" - Die identischen Sieben


Kinos: ARRI, Atelier, CinemaxX, Gloria, Münchner Freiheit
Buch & Regie: Marieke Schroeder (D, 103 Minuten)

 

 

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