Schrille Nacht

Drei Kumpels entfliehen Weihnachten – im Vollrausch: „Die Highligen Drei Könige“ wollen nichts vom üblichen Weihnachtsrummel wissen und schrecken nicht vor Sex-, Ekel- und Drogendelikten zurück.
Florian Koch |
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Mit seinen Kulleraugen und seinem Wohlstandsbäuchlein wirkt Seth Rogen wie ein gemütlicher Gute-Laune-Bär. Doch dieser Kino-Teddy schleckt kein Honig, sondern fährt seit seinem Superhit „Wie beim ersten Mal“ die Comedy-Pranken aus. Ob mutige Krebskomödie („50/50“) oder derbe Nachbarschafts-Posse („Bad Neighbours“) – nichts ist ihm heilig, auch wenn er und sein Kreativteam wie mit der Nordkorea-Politsatire „The Interview“ auch mal eine Bauchlandung hinlegen. Nun also „Die Highligen Drei Könige“.

Die bemüht witzige Eindeutschung (im Original: „The Night Before“) trifft immerhin den Kern der episodischen Gagmaschine. Man will Weihnachten weniger besinnlich als vielmehr berauscht begehen. Dabei bleibt aber im Gegensatz zu anderen Rogen-Hits die Moral trotz Sex-, Ekel- und Drogenorgien intakt.

 

Eine heilige Exzess-Nacht, die aus dem Ruder läuft

 

So erleben wir Ethan (Joseph Gordon-Levitt), Chris (Anthony MacKie) und Isaac (Seth Rogen), deren Freundschaft langsam aber sicher auseinanderbricht. Ethan zuliebe, der vor vierzehn Jahren kurz vor dem Heiligen Abend beide Eltern verlor, zelebrieren sie ihre Kumpanei alljährlich mit einem Vollrausch. Doch nun soll Schluss sein.

Immerhin ist Chris mittlerweile ein Football-Star, der auf seinen Ruf achten will, während Isaac dem Vaterglück entgegenfiebert. Ethan, ein melancholischer, frisch getrennter Gelegenheitsjobber kann da nicht mehr mithalten. Und so erleben wir, wie die Exzess-Nacht völlig aus dem Ruder läuft, und Wunden in den Erfolgslebensläufen aufreißt – der alternde Sportler spritzt sich Anabolika, der Super-Papi fürchtet sich vor der neuen Rolle.

 

Wenn die heilige Christmette zur Kotz-Show wird

 

Warum dieser Selbstfindungs-Freunde-bleiben-Trip spritzig, frech und unterhaltend ausfällt, liegt neben den Auftritten des märchenhaft-irren Drogenhändlers Mr. Green (Michael Shannon) und anderer gut aufgelegter Gaststars wie James Franco einmal mehr an Seth Rogen. Mit Davidstern auf dem Strickpulli brüllt er drogenbenebelt, dauerschwitzend Baby-Hasstiraden ins Handy oder verwandelt eine Christmette in eine peinliche Kotz-Show.

Ein Fest für alle, die keine stille und heilige Kinonacht erwarten.

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