Schnee in der Schnauze: "Cocaine Bear" startet im Kino
Hätten Sie es gewusst? Bären haben einen besonders guten Riecher. Ihr ausgeprägter Geruchsinn leitet sie. Mit ihrer Nase können sie Nahrung über viele Kilometer aufspüren, Beeren oder Fisch etwa.
Bär stirbt an Überdosis Koks
Einem knapp 80 Kilogramm schweren amerikanischen Schwarzbären wurde diese Fähigkeit im Dezember 1985 im Bundesstaat Georgia zum Verhängnis: Das Tier starb, nachdem es das Kokain des dort tödlich verunglückten Drogenschmugglers Andrew Carter Thornton II erschnüffelt und aufgefressen hatte – offensichtlich an einer Überdosis.
Man fand den Bären drei Monate später neben 40 geöffneten Plastikpaketen, die gefüllt waren mit dem Pulver. Thornton hatte die Schmuggelware aus seinem Flugzeug abgeworfen, weil es zu schwer beladen war. Er selbst sprang mit einem defekten Fallschirm aus dem Flieger und starb.
Horrorkomödie mit gefräßigem Hauptdarsteller
Elizabeth Banks hat diese wahre Geschichte zum Anlass genommen und daraus eine Horrorkomödie geschaffen mit einem äußerst gefräßigen Hauptdarsteller. Sie beginnt mit eben jenem Drogenschmuggler, der seine Ladung aus dem Flieger abwirft, hinein in die wunderschöne Natur des Chattahoochee Nationalparks in Georgia, nahe dem Blood Mountain.
Prominente Besetzung
Der Park sowie die Drogen locken verschiedene Personen an, gespielt freilich von bekannten Persönlichkeiten: Gangster, die die Ware haben wollen (Ray Liotta (†), The Many Saints of Newark, in seiner letzten Rolle), sowie Polizisten (Isiah Whitlock Jr., Straight Outta Compton), die die Gangster suchen. Auch Touristen (etwa Kristofer Hivju, Game of Thrones) sind am Ort des Geschehens unterwegs.

Ebenso Teenager (Christian Convery-Jennings, Sweet Tooth), die die Schule schwänzen, sowie eine Mutter (Keri Russell, The Americans), die sich auf die Suche nach den Jugendlichen macht, zudem verliebte Parkranger. Und mittendrin: ein Bär auf dem Trip seines Lebens, immer auf der Suche nach neuem Stoff. Das kann ja nur schiefgehen!
Gejagt von einem zugedröhnten Bär
So tobt das Tier völlig zugedröhnt durch den Wald, erfreut sich zwischendrin sichtlich an Schmetterlingen und jagt zu "Just Can't Get Enough" denjenigen Personen hinterher, die das Koks bei sich tragen. Ja, "The Thrill Can Kill" (übersetzt: "Der Nervenkitzel kann töten", d. Red.), wie es im Film mit Anspielung auf eine Anti-Drogen-Kampagne von 1987 heißt – im wahrsten Sinne. Da kann es mitunter recht brutal zugehen, wenn der Kokain-Bär etwa vom abgerissenen Bein des Parkinspektors die Schnee-Reste schnupft.

Skurril und deftig
Insgesamt ist der Film skurril und deftig, für Genre-Fans zudem durchgehend unterhaltsam. Spätestens, wenn auch die Jungen der drogensüchtigen Bärenmutter auf den Genuss kommen, lacht der letzte Zuschauer. Übrigens: Der "echte" Kokain-Bär, der den Spitznamen "Pablo Escobär" trägt – nach dem kolumbianischen Drogenbaron -, ist heute in einem Kaufhaus in Kentucky ausgestellt, als Touristenattraktion. Ebenso skurril.
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