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Schickes Design, flauer Witz
Dasch ischt nischt lustisch: Dany Boons Versuch, an "Willkommen bei den Sch'tis" anzuknüpfen, bleibt in routiniertem Eliten-Bashing und oberflächlichem Klamauk stecken.
von Andreas Günther
Irgendwo muss das Gelächter ja herkommen. Darum sorgt sich Dany Boon in seinem neuen Werk "Die Sch'tis in Paris - Eine Familie auf Abwegen" keineswegs umsonst. Der neben Christian Clavier
wohl bekannteste Leinwand-Komiker Frankreichs fängt schon beim leisen Anhauch einer heiteren Situation an, sich zu biegen, den Mund breit zu öffnen, erst ein kleines Kichern von sich zu geben und dann in ein wildes, wieherndes Gelächter auszubrechen. Seine Mitstreiter vor der Kamera tun es ihm bereitwillig gleich, ja, sie haben Tränen in den Augen, so gepfeffert
witzig soll das sein, was sie zu sagen haben. Nur Pierre Richard
bleibt einigermaßen ernst, streut sich aber viel auf den Kopf, was dann das Team hinter der Kamera hörbar zum Jauchzen bringt. Gegen das Tabu, dass der Spaßmacher nicht selbst lachen darf, verstößt dabei niemand. Denn all das ist in den Szenenschnipseln nach dem Abspann zu sehen. Es ist die verzweifelte Anstrengung, doch noch eine
Filmkomödie zu bieten. Dabei verspricht die kontrastreiche Grundkonstellation herrliches Vergnügen. Es beginnt mit einem erfolgreichen Paar, das sich in seiner Arroganz
als lohnende Zielscheibe des Spotts empfiehlt. Wie sie da so fürs Fernsehen über den "Komfort des Nichts" philosophieren, ihre Angestellten keines Grußes würdigen und der Ehrung durch eine große Ausstellung entgegensehen, erscheinen Valentin D. (Dany Boon) und Constance (Laurence Arné) menschlich unausstehlich. Beruflich sind sie wahnsinnig
erfolgreiche
Designer ebenso schicker wie unbequemer Möbel. Und das in der gnadenlosen Lifestyle-Metropole Paris. Doch aus der Provinz droht Ungemach. Beschämt über seine kleinbürgerlich-proletarische Herkunft aus einem Kaff im Norden hat Valentin D. alle Bande zu seiner Familie zerrissen und gibt sich gegenüber der Öffentlichkeit als Waisenkind aus. Als Valentins Bruder Gustave (Guy Lecluyse) dringend Geld braucht, macht er sich mit Frau, Kind und Mutter (Line Renaud) nach Paris auf. Die Konfrontation zwischen Wohnwagen-Bewohnern und Luxuswesen wird für letztere zum peinlichen Schock. Durch einen Unfall
verliert Valentin plötzlich das Gedächtnis. Als er aus dem Koma erwacht, lebt seine alte Liebe zu Gustaves Frau Louloute (Valérie Bonneton) wieder auf - und er spricht bloß noch in seinem Kauderwelsch von heimatlichem Dialekt
, dem Sch'ti. Es war einmal der wohl größte Kinokassenschlager Frankreichs: Allein dort sahen vor zehn Jahren 20 Millionen Zuschauer "Willkommen bei den Sch'tis". Über den Postfilialleiter aus Marseille, der höchst widerwillig eine neue Stelle im Norden antritt, lachte auch das Ausland begeistert. Denn die Menschen, die da zu sehen und in ihrer Mundart zu hören waren, entpuppten sich als rührend warmherzig und liebenswert. Nichts davon hat "Die Sch'is in Paris - Eine Familie auf Abwegen", mit dem Dany Boon an seinen großen Hit anschließen will. Wie er französische Elitenblasiertheit und die Schummeleien der kleinen Leute darstellt und entlarvt, mag realistisch sein. Aber die Menschen lassen so gar keinen Funken des Interesses überspringen. Das gesamte Arrangement entgleitet in falsche Proportionen. Dasch ischt nischt lustisch: Brabbeln im Sch'ti-Dialekt überspannt sich zum Sprachkurs, die Gags sind absurd grobschlächtig, und Pierre Richard macht sich in einer Nebenrolle zur Grimasse seiner selbst. Ein überzeugendes Basisdesign erweist sich humortechnisch als so unkomfortabel wie die Schemel von Valentin D. und Constance.
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