"Paterson", "Arrival", "Jack Reacher": Kino-Tipps im November
München - Philosophische Busfahrer, phantastische Tierwesen und pathetische Heldentaten: Im November kommen Träumer ebenso auf ihre Kosten wie Action-, Fantasy- und Science-Fiction-Fans. Wer nur ansatzweise etwas mit einem gewissen "Harry Potter" anfangen kann, hat den 17. November wohl ohnehin schon dick im Kino-Kalender markiert.
"Jack Reacher - Kein Weg zurück", 10. November
Mit Jack Reacher (Tom Cruise, l.) sollte man sich tunlichst nicht anlegen, sonst gibt es Backengewitter Foto:© 2016 PARAMOUNT PICTURES. ALL RIGHTS RESERVED.
Eigentlich will Jack Reacher (Tom Cruise) in seiner alten Kaserne in Virginia nur die Kommandantin Susan Turner (Cobie Smulders) besuchen. Doch die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte entpuppt sich schnell als neuer Fall für den rabiaten Ex-Soldaten: Turner sitzt wegen angeblichen Verrats im Knast. Doch damit nicht genug, auch gegen Reacher selbst wird eine Mord-Anklage erhoben. Fest davon entschlossen, seinen Namen reinzuwaschen, macht er das, was er am besten kann: Prügel verteilen.
Einschätzung:
Dreieinhalb Jahre nachdem Jack Reacher erstmals die deutschen Kinoleinwände von bösen Buben säuberte, feiert er in "Kein Weg zurück" nun also seine Rückkehr. Warf man dem ersten Teil bereits vor, ein zusammengefügtes Abziehbild typisch männlicher Helden wie "James Bond", Ethan Hunt ("Mission: Impossible") und Jason Bourne zu sein, wird sich das in der Fortsetzung wohl kaum geändert haben. Dafür verspricht Teil zwei wie sein Vorgänger kurzweilige Action - und eine cineastische Achterbahnfahrt ist für manche Tage genau das Richtige...
"Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind", 17. November
Nicht alle "phantastischen Tierwesen" sind auch friedlich, wie es scheint Foto:© 2015 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.
Der liebenswert-exzentrische Zauberer Newt Scamander (Eddie Redmayne) aus Großbritannien hat es sich zur Aufgabe gemacht, magische Wesen zu erforschen. Praktisch, dass er in seinem durch Magie vergrößerten Koffer quasi unendlich Platz hat, um seine stolze Sammlung an "phantastischen Tierwesen" überall mit sich herumzutragen. Im Jahr 1926 reist er schließlich nach Amerika und muss zu seiner Sorge feststellen, dass dort eine regelrechte Magie-Phobie herrscht. Doch das lässt sich bestimmt ändern!
Einschätzung:
Das berühmte Lehrbuch aus den "Harry Potter"-Romanen und den Verfilmungen bekommt mit "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" also eine eigene Vorgeschichte spendiert. Ein toller Cast um Oscarpreisträger Redmayne, eine Story aus der Feder von J.K. Rowling und "Harry Potter"-Veteran David Yates auf dem Regiestuhl - hier dürfte wenig schiefgehen.
"Paterson", 17. November
Paterson (Adam Driver) entflieht dem Alltag im gleichnamigen Film in die Welt der Poesie Foto:Weltkino Filmverleih
"Paterson" erzählt die Geschichte des Busfahrers Paterson (Adam Driver), der genauso heißt wie der Ort, in dem er lebt. Die Kleinstadt in New Jersey und ihre eigentümlichen Bewohner sind die Inspiration für seine Gedichte, die er Tag für Tag in der Mittagspause auf der Parkbank verfasst. Die Welt seiner Frau Laura (Golshifteh Farahani) dagegen ist im ständigen Wandel. Fast täglich hat sie neue Träume, jeder einzelne von ihnen ein anderes, inspirierendes Projekt...
Einschätzung:
Gewohnt schräg und liebenswert kommt Jim Jarmuschs neuer Film "Paterson" mit "Star Wars"-Schauspieler Adam Driver in der Titelrolle daher. Für Liebhaber knallharter Action ist das freilich nichts, wohl aber für Hobby-Träumer und Freunde des Independent-Films.
"Deepwater Horizon", 24. November
Für Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) wird ein normaler Tag auf der Bohrinsel zum Kampf ums Überleben Foto:STUDIOCANAL GMBH/ David Lee
Am 20. April 2010 trug sich auf der Bohrplattform Deepwater Horizon eine der größten Naturkatastrophen durch Menschenhand zu. Infolge verschiedener Versäumnisse kam es an besagtem Tag zu einem sogenannten Blowout, bei dem elf Arbeiter ums Leben kamen und die Unmengen an ausströmenden Öl den Golf von Mexiko verpesteten. Chef-Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) gehörte zur Besatzung der Bohrinsel, die gegen die Umweltkatastrophe und um ihr Leben kämpfte.
Einschätzung:
Sechs Jahre hat es gedauert, ehe die Ölkatastrophe, die 2010 alle Nachrichtenseiten und TV-Sender beherrschte, ihren Weg auf die Leinwand gefunden hat. Wenn es Regisseur Peter Berg gelingt, etwas weniger Pathos als bei seiner vorangegangenen Kollaboration mit Wahlberg namens "Lone Survivor" mit der wahren Geschichte zu verbinden, sollten Fans von Katastrophenfilmen "Deepwater Horizon" auf jeden Fall eine Chance geben. Neben Wahlberg sind Kurt Russell, Kate Hudson, Gina Rodriguez und Dylan O'Brien zu sehen.
"Arrival", 24. November
Linguistin Louise Banks (Amy Adams) wird die Ehre zuteil, mit den Ankömmlingen zu kommunizieren Foto:Paramount Pictures
Die Frage, ob wir alleine im Universum sind, wird in "Arrival" eindrucksvoll verneint. Denn gleich zwölf mysteriöse Raumschiffe landen an unterschiedlichen Plätzen der Welt. Wer die Besucher sind und ob sie etwas im Schilde führen, das soll ein Team um Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und Mathematiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) herausfinden. Schnell wird den beiden klar, dass ihnen das Wohl der gesamten Menschheit in die Hände gelegt wurde.
Einschätzung:
Ein bisschen "Contact" hier, eine abgespeckte Version von "Independence Day" da: "Arrival" wirkt auf den ersten Blick nicht wahnsinnig innovativ, ist nicht zuletzt dank des hervorragenden Casts aber mehr als einen Blick wert. Vor allem für ausgehungerte Science-Fiction-Fans ein Muss!
- Themen:
- James Bond
- Oscarpreisträger
- Tom Cruise