Nicolas Cage - Ein Mann mit vielen Facetten

 Oscarpreisträger, Actionheld und Ex-Schlossbesitzer: Nicolas Cage hat schon viele Rollen gespielt – im Film wie im Leben.
dpa |
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Oscarpreisträger, Actionheld und Ex-Schlossbesitzer: Nicolas Cage hat schon viele Rollen gespielt – im Film wie im Leben.

Als Neffe von Star-Regisseur Francis Ford Coppola wurde er mitten in die Hollywood-Szene hineingeboren und änderte seinen Nachnamen trotzdem später in Cage, um seine Karriere ohne die Hilfe des berühmten Nachnamens Coppola durchzuziehen. Für „Leaving Las Vegas“ gewann der Schauspiel-Star, der als eigensinniger und exzentrischer Workaholic gilt, den Oscar und spielte danach in einem Kassenschlager nach dem anderen, meistens den coolen Actionheld. Noch immer dreht Cage mindestens zwei Filme pro Jahr, auch wenn es zu seinem 50. Geburtstag am 7. Januar etwas ruhiger um den Schauspieler geworden ist.

Die Tiefe seiner Arbeit sei ihm inzwischen am wichtigsten, sagte Cage jüngst in einem Interview des britischen „Guardian“. „Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr schauspielern will. Es geht nicht darum, noch etwas draufzulegen, sondern zu reduzieren.“ Seine Paraderolle bleibt trotzdem der Actionheld. Gerade ist sein neuer Streifen „The Frozen Ground“ über einen Serienmörder in Alaska erschienen, als nächstes steht der Mafia-Streifen „Tokarev“ an. Dabei stammt Cage aus dem Teil der Coppola-Familie, der mit Film eigentlich gar nichts zu tun haben wollte. Anders als sein Onkel Francis Ford und seine Cousine Sofia, beide berühmte Regisseure, war Cages Vater Lehrer und seine Mutter Tänzerin. Cage wuchs in Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien auf, die Eltern trennten sich, als er zwölf Jahre alt war. Trotzdem habe sein Vater seine Karriere beeinflusst, denn er habe ihm viele Filme gezeigt, sagt Cage. Und seine Mutter sei heute sein größter Fan. „Sie ist wirklich lustig. Sie schaut sich meine Filme an, wenn sie im Fernsehen laufen, und freut sich ganz aufgeregt.“

Cage brach die Schule ab, um sich ganz seiner Karriere zu widmen, und bekam 1982 eine erste größere Rolle in dem Film „Ich glaub', ich steh' im Wald“. Es folgte Film auf Film und Cage bewies, dass er sowohl in romantischen Komödien wie „2 Millionen Dollar Trinkgeld“ als auch in Actionfilmen wie „Airborne – Flügel aus Stahl“ bestehen kann. Als alkoholkranker Drehbuchautor, der sich zu Tode trinken will, brilliert Cage schließlich 1995 in „Leaving Las Vegas“, bekommt den Oscar und wird von Kritik und Zuschauern gleichermaßen gefeiert. Der Durchbruch wird aber gleichzeitig auch zum Wendepunkt für Cage. Anstelle von Charakterrollen verlegt er sich auf kommerzielle Actionfilme wie „The Rock – Fels der Entscheidung“, „Con Air“ oder „Im Körper des Feindes“. Zwischendurch spielt er zwar immer noch auch in romantischen Komödien oder komplexeren Dramen mit, aber seine Erfolge als Actionheld stellen das in den Schatten. Die Kritiker feiern ihn nicht mehr, aber an den Kinokassen läuft es blendend für Cage. Er verdient Millionen und erwirbt sich einen Ruf als exzentrischer, ausgeflippter Draufgänger. Das angesammelte Geld steckt Cage in Inseln und Schlösser auf der ganzen Welt – darunter auch eines in der Oberpfalz – sowie in teure Sammlercomics und schicke Autos. 2002 heiratet der erklärte Fan von Elvis Presley dessen Tochter Lisa Marie, nur um sich vier Monate später wieder scheiden zu lassen.

Das sei alles Vergangenheit, beteuert Cage heute. „Ich war ein Punkrocker, ich habe rebelliert.“ Die Öffentlichkeit habe dadurch ein völlig falsches Bild von ihm bekommen. „Eine Zeitlang gab es nur Schlösser, Comics und Autos. Ich werde dieses Image einfach nicht los.“ Die Liebe zu Presley sei ernsthaft gewesen. „Unsere Beziehung basierte auf Humor. Wir haben viel miteinander gelacht. Es wurde viel darüber gesagt auch wegen ihres Vaters, aber wir hatten eine ganz normale Beziehung. Das ist aber ganz lange her, zu einer anderen Zeit in meinem Leben.“ Auch weil Cage sich übernahm und plötzlich Geldsorgen hatte. „Ich habe an Immobilien geglaubt und bin in diese Blase geraten, die explodiert ist. Da muss ich mich jetzt herausarbeiten.“ Die meisten Schlösser und die Insel in den Bahamas sind verkauft, und mit seinen vielen Rollen bringt Cage wieder einiges an Gage ein – auch wenn er den Vorwurf zahlreicher Kritiker, er würde nur des Geldes wegen arbeiten, scharf zurückweist. Nein, er sei glücklich mit seiner Arbeit und mit seiner neuen privaten Rolle als Ehemann der früheren Kellnerin Alice Kim und Vater des gemeinsamen 2005 geborenen Sohnes. „Ich habe ein winziges Cottage in der Nähe von Glastonbury (...) und ein kleines Anwesen in Las Vegas. Meine Frau liebt es und wir haben gute Freunde dort. Und das ist es. Das ist mein einfaches Leben und so soll es bleiben.“

 

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