Neuverfilmung von Otfried Preußlers "Räuber Hotzenplotz": Charmante Räuberpistole

Die Neuverfilmung von Otfried Preußlers "Räuber Hotzenplotz" begeistert mit einem gleichsam fiesen wie komischen Nicholas Ofczarek.
Florian Koch |
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Eine verzauberte Maus bringt den Kind gebliebenen Räuber Hotzenplotz (Nicholas Ofczarek) zum Staunen.
Eine verzauberte Maus bringt den Kind gebliebenen Räuber Hotzenplotz (Nicholas Ofczarek) zum Staunen. © Studiocanal

Plotzenhotz? Lotzenpotz? Oder doch Hotzenplotz? Seit 60 Jahren muss sich der wohl berühmteste Räuber der Kinderliteratur von Kasperl und Seppel veräppeln lassen - sehr zur Freude von Jungs und Mädchen, die auch heute noch dem Charme von Otfried Preußlers Vorlage erliegen.

Opulente Neuverfilmung zum Jubiläum

Zum Jubiläum des bärtigen Fieslings mit dem voluminösen Federhut, der knalligen Pfefferpistole und den sieben Messern im Gürtel gibt's nun auch eine opulente Neuverfilmung, die bereits auf dem Filmfest München ausgezeichnet wurde. Und die kommt ähnlich wie schon "Die kleine Hexe" angenehm unaufgeregt und trotz so manchem Trick aus dem Computer ohne plumpe Modernisierungen daher.

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Unverwüstliche Vorlage

Bereits die Geschichte hält sich eng an Preußlers unverwüstliche Vorlage, angefangen mit dem Raub von Großmutters (Hedi Kriegeskotte) musikalischer Kaffeemühle durch den im Wald lebenden Hotzenplotz, der eine Ereigniskette voller amüsanter Verwechslungen und Enthüllungen nach sich zieht.

Die Besetzung glänzt

Glänzen dürfen unter der souveränen Regie von Michael Krummenacher ("Heimatland") vor allem die spielfreudigen Stars: Das Wiener Urviech Nicholas Ofczarek folgt als Hotzenplotz auf Gert Fröbe und Armin Rohde und ist für diesen äußerlich furchteinflößenden, hier aber auch unbeholfenen und in der Seele tieftraurigen Waldschrat geradezu prädestiniert. In nichts steht ihm der eigentliche Bösewicht, der durchtrieben-hinterfotzige Zauberer Petrosilius Zwackelmann in der herrlich-überdrehten Verkörperung von August Diehl nach, der mit seiner milchigen Gesichtsfarbe, den zuckenden Klauenhänden und seinen Ekel-Reißzähnen so manches Kind verstören dürfte.

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Olli Dittrich als überforderter Wachtmeister

Virtuos entschleunigt dagegen: Olli Dittrich als überforderter preußischer Wachtmeister Dimpfelmoser, der das Nacktbaden der Tätersuche vorzieht. Richtig rund wird der stimmungsvolle und wunderbar in Ausstattungs-Details - wie die Überwachungspupillen in Zwackelmanns Schloss - badende Kinderfilm durch seine talentierten Jungschauspieler. Hans Marquardt als unaufgesetzt lässiger Kasperl und Benedikt Jenke als knuffig ängstlicher Seppel geben ein wahrhaft famoses, sich auch in ihrer Freundschaft zueinander spannend entwickelndes Nachwuchs-Ermittlerduo ab.

Kino: Cadillac, Cincinnati, CinemaxX, Leopold, Mathäser, Neues Maxim, Neues Rex, Rio Filmpalast, Royal, Museum Lichtspiele, Kino Solln, Sendlinger Tor, R: Michael Krummenacher, (D, 106 Min.)

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