Neuer Naturbursche

Jeremy Renner, übernehmen Sie! Nachdem Matt Damon nicht mehr Jason Bourne spielen wollte, wird Renner in „Das Bourne Vermächtnis” als sein Nachfolger eingeführt. Was bleibt, ist die Spannung
Michael Stadler |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Es muss nicht immer eine Selbstsuche sein. Um herauszufinden, wer er eigentlich ist, hat der Agent Jason Bourne eine ganze Filmtrilogie lang gebraucht, die Action im Innern mindestens genauso spektakulär wie die Verfolgungsjagden. Sein Nachfolger, Aaron Cross, ist nun in „Das Bourne Vermächtnis” von Anfang an ganz bei sich in der Natur Alaskas, taucht nicht in der Menge der Großstadt, sondern in einen eiskalten See ab, klettert über die Berge, getrieben von der Notwendigkeit, immer wieder geheimnisvolle Pillen zu sich nehmen.
Er wird also als vollbärtiger Naturbursche eingeführt, der Neue, der die Bourne-Reihe auf eine andere Schiene lenken soll, damit der Blockbusterzug weiterfahren kann. Cross hat dabei die Kaltschnäuzigkeit, die es braucht, um in der Wildnis zu überleben, dafür aber auch kein Geheimnis, das Matt Damon noch als Bourne mit sich herumschleppte. Jeremy Renner hat aber genug Charisma, dass man sich mit ihm eine neue Reihe vorstellen kann.
Gilroy schrieb schon für die ersten drei Teile das Drehbuch und verfilmt nun, nachdem Paul Greengrass absprang, sein eigenes Skript für den Neuanfang mit Cross. Dabei lässt er sich angenehm Zeit. Schon den Naturtrip von Cross lässt er lange vor sich hinlaufen – parallel dazu macht sich die federführende Geheimorganisation in New York daran, das Programm Treadstone zu schließen, in dessen Rahmen Bourne noch operierte.
Der Clou ist schlicht: alle Agenten des Programms sollen sterben, auch Cross, weshalb der bald ums Überleben kämpft, zusammen mit der Wissenschaftlerin Marta, die für einen Pharmakonzern forscht und im Rahmen von Treadstone schon Cross kennenlernte: als Mann mit einer Nummer, der mit seinem Namen angesprochen werden möchte.
Im Aufbauen von Spannung versteht sich Gilroy sehr gut, die finale Verfolgungsjagd in den Strassen von Manila ist jedoch eine Montage kleinster Schnipsel, als ob man sich an den Transformers-Filmen orientiert hat. Seine Identität als Actionregisseur, könnte man also sagen, muss Tony Gilroy noch finden.

Kino: Cinema (OV), CinemaxX, Mus. Lichtspiele (OV), Mathäser, Münchner Freiheit, Royal

R: Tony Gilroy (USA, 135 Min.)

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.