Musical "Fack ju Göhte": Premiere 2018 in München - Halle im Werksviertel
Seit langer Zeit versucht die Stage Entertainment, ein eigenes Haus in München zu bekommen, so wie sie es beispielsweise in Hamburg und Berlin hat. Das Vorhaben scheiterte stets am Münchner Stadtrat, der eine zu große Konkurrenz zum Deutschen Theater witterte. So hat die am Mittwoch in der SZ veröffentlichte Geschichte auf den ersten Blick eine ganz besondere Relevanz: Die Stage Entertainment bekommt nun ihr eigenes Haus im Werksviertel – in der Nähe des noch zu bauenden Konzertsaals. Zumindest als Zwischennutzung für die nächsten zehn Jahre.
Dort soll im kommenden Jahr das neue Musical "Fack ju Göhte" seine Premiere haben. Es entsteht derzeit in Anlehnung an die erfolgreiche Filmreihe, deren abschließender dritter Teil im Herbst in die Kinos kommt.
Der Stage Entertainment waren die eigenen Tourproduktionen zu wertvoll, um sie im Ausweichquartier des Deutschen Theaters in Fröttmaning zu zeigen. Seit dem Umzug ins frisch renovierte Stammhaus in der Schwanthalerstraße allerdings arbeiten das Deutsche Theater und das Unternehmen eng zusammen.
Erfolgsproduktionen wie "Ich war noch niemals in New York", "Sister Act" oder ab November "Der Glöckner von Notre Dame" sind allesamt Stücke der in Hamburg ansässigen Produktionsfirma, die zehn Theater in Deutschland betreibt, darunter Häuser in Hamburg, Berlin und Stuttgart.
Werden die Partner nun Konkurrenten?
Werden die Partner nun Konkurrenten? Keinesfalls, wiegeln Carmen Bayer und Werner Steer, die Geschäftsführer des Deutsches Theaters in einer schriftlichen Stellungnahme ab: "Es ist schön, dass dieses Musical seine Uraufführung in München erlebt und als Long-Run-Produktion in einem neuen Theater im Werksviertel das kulturelle Leben unserer Stadt bereichert. Constantin Film und unser Partner Stage Entertainment, mit dem wir seit der Wiedereröffnung sehr erfolgreich zusammenarbeiten, haben uns von Beginn an in die Planungen für dieses Musical eingebunden und wir haben hier sehr gerne unsere Unterstützung angeboten."
Sogar die Auditions für das Musical fanden im historischen Silbersaal im Deutschen Theater statt. "Wir sind sehr gespannt auf dieses neue Musical-Konzept und wünschen allen Beteiligten damit viel Erfolg", schreiben Bayer und Steer. Und tatsächlich muss sie die neue Musicalhalle in der ehemaligen Kartoffellagerhalle auf dem Pfanni-Gelände nicht beunruhigen. Mit einer geplanten Kapazität von rund 600 Zuschauern ist sie viel zu klein für die großen Produktionen der Stage Entertainment.
"Fack ju Göhte" soll wohl mindestens zwei Jahre in München gespielt werden. Dass das Musical aber auch den Massenappeal der Constantin-Filmproduktionen erreicht, ist alles andere als ein Selbstläufer. Denn während die Besetzung der Hauptrolle angeblich noch nicht feststeht, ist zumindest völlig klar, wer nicht tanzend und singend in die Rolle des Aushilfslehrers Zeki Müller schlüpfen wird: Publikumsmagnet Elyas M’Barek, der das ungaubliche Kunststück schaffte, mit den bislang zwei ausgestrahlten Filmen über 14 Millionen Menschen in die Kinos zu locken.
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