"Minions"-Film: In der China-Version landet Thomas Gottschalk im Knast

In China fällt der neueste "Minions"-Streifen eine Minute länger aus. Sehr zum Schaden einer Figur, die in Deutschland von Thomas Gottschalk gesprochen wurde.
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Eine Szene aus "Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss".
Eine Szene aus "Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss". © (c) 2021 Universal Pictures and Illumination Entertainment. All Rights Reserved.

Es mag auf den ersten Blick paradox erscheinen. Doch auf dem heiklen chinesischen Kinomarkt wird der Animationsstreifen "Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss" offenbar zensiert, indem man ihm ein längeres Ende spendiert. Grund sei laut "The Washington Post" die Gesinnung von Hauptfigur Gru, der zwar das Herz am rechten Fleck habe, aber beruflich nun einmal Superschurke ist. Und als solcher dürfte er nebst Komplize Wilder Knöchelknacker am Ende auf keinen Fall davonkommen - doch genau so geschieht es in der Originalfassung.

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Die Extra-Minute für den chinesischen Markt zeige daher, wie Gru am Ende gelobt, ein "gutes und ehrliches Leben" zu führen und sich fortan primär um seine drei Töchter kümmern will. Der Wilde Knöchelknacker, in der deutschen Version übrigens von Thomas Gottschalk (72) gesprochen, wird in China gar gefasst und kurzerhand ins Gefängnis gesteckt. In Deutschland war "Minions - Auf der Suche nach dem Mini-Boss" bereits im Juni dieses Jahres erschienen.

Viele Werke betroffen

Im Fall des "Minions"-Films lässt sich die Abänderung vielleicht noch mit einem Augenzwinkern betrachten. Weit schwerwiegender ist die Zensur in China hinsichtlich in Filmen gezeigter Homosexualität. So wurden etwa entsprechende Szenen aus "Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse" oder "Bohemian Rhapsody" gestrichen. Im zweiten Fall besonders befremdlich, handelt es sich dabei doch um das Biopic über den homosexuellen Queen-Sänger Freddie Mercury (1946-1991).

Wieder andere Filme dürfen gar nicht erst in China gezeigt werden. Zuletzt traf vor allem Marvel-Blockbuster dieses Schicksal, etwa "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" oder "Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings".

Zwei andere Streifen schafften es trotz kompletter China-Verbannung unlängst trotzdem in die Liste der kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten: Weder "Spider-Man: No Way Home" noch "Top Gun: Maverick" erschienen in China. Bei der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft soll die prominent gezeigte und zu patriotische Freiheitsstatue Stein des Anstoßes gewesen sein. Beim Tom-Cruise-Blockbuster eine Flagge von Taiwan auf Mavericks Jacke.

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