„Mechanic: Resurrection“ - Ballern statt Knistern

Der deutsche Regisseur Dennis Gansel bekommt seine Hollywoodchance - und vergeigt sie mit „Mechanic: Resurrection“ Wie ein Tänzchen
Florian Koch |
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Obwohl es aussieht wie ein Strandurlaub sind der Mechanic (Jason Statham) und seine Braut (Jessica Alba) in höchster Gefahr.
Universum Film Obwohl es aussieht wie ein Strandurlaub sind der Mechanic (Jason Statham) und seine Braut (Jessica Alba) in höchster Gefahr.

Der deutsche Regisseur Dennis Gansel bekommt seine Hollywoodchance - und vergeigt sie mit „Mechanic: Resurrection“

Wie ein Tänzchen zwei Menschen bloß so in die Bredouille bringen kann! Doch unangenehm wird es tatsächlich, wenn man mit jemandem schwofen soll, wenn die Chemie nicht stimmt. So ein betretenes Weggucken lässt sich in „Mechanic: Resurrection“ beobachten.

Da sollen Gina (Jessica Alba) und Arthur (Jason Statham) am thailändischen Traumstrand verkuppelt werden, doch die ewig milde lächelnde Bikini-Schönheit und der dauergrummelige Action-Prolet wollen nicht so recht anbandeln.

Das ist eigentlich ganz im Sinn des dünnen Drehbuchs, denn Gina, die sich gegen Gewalt an Kindern engagiert, wurde von Bösewicht Crain (Sam Hazeldine) lediglich als Köder eingesetzt. Sie soll Auftragskiller Arthur bezirzen, damit der sich nach ihrer Entführung auch willig in fiese Machenschaften verwickeln lässt.

Aber die beiden wollen den plumpen Plan durchkreuzen – nur sieht die Handlung vor, dass die Hormone plötzlich verrückt spielen. Dieses von Null auf Liebe illustriert der Film in einer peinlichen Sequenz: Da frisst Gina den sich langsam aus seinem Neoprenanzug schälenden Muskelprotz förmlich mit ihren Augen auf, während sie sich bei einem Tauchgang mit ganz wenig Textil revanchiert.

Nach dieser Leibesobservation landen die beiden im Bett – auch wenn von Erotik wie einst schon bei „The Tourist“ zwischen Johnny Depp und Angelina Jolie nichts zu spüren ist. Den inszenierte Florian Henckel von Donnersmarck als deutscher Hollywoodexport. Und auch Dennis Gansel („Die Welle“) hat mit „Mechanic: Resurrection“ in Hollywood wenig Glück.

Wenigstens ist diese Statham-Kiste konsequent als B-Movie angelegt, und nach 40 Minuten langweiliger Fleischbeschau, rummst es dann auch. Die Killer-Missionen werden eher routiniert als spannend abgehandelt: Der Profi soll drei Waffenhändler (darunter auch ein amüsanter Tommy Lee Jones mit getönter Brille und Unterlippenbärtchen) möglichst so erledigen, dass die Morde wie Unfälle aussehen.

Aber die Action ist bis auf ein paar miese Computertricks knackig geschnitten und kompromisslos inszeniert. Nur warum Arthur dabei sein Leben für die entführte Gina gefühlt hundertmal aufs Spiel setzt, wird leider nie klar.


Kino: Cinemaxx, Mathäser

R: Dennis Gansel (USA, 99 Min)

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