"Matti und Sami": Die deutsch-schwedische Produktion in der AZ-Filmkritik
Wann ist eine Familie glücklich? Der zehnjährige Matti weiß nur eins: Seine Familie, die in Hamburg lebt, ist gerade ziemlich unglücklich: Der Vater möchte viel lieber Spieleentwickler als Busfahrer sein, die Mutter ärgert sich über ihren aufbrausenden Chef. Und Matti? Der wünscht sich, einmal in die finnische Heimat seines Vaters zu reisen, doch dafür fehlt das Geld.
Als Matti und sein kleiner Bruder Sami die Erwachsenen auch noch beim Lügen erwischen reicht’s dem Jungen: Er beschließt, dem Glück ein wenig nachzuhelfen und erfindet einen Lotteriegewinn: ein Traumhaus in Finnland.
turbulente Familienkomödie mit Tiefgang und fast philosophischer Geschichte
Regisseur Stefan Westerwelle ist mit "Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums" eine turbulente Familienkomödie mit Tiefgang gelungen. Die fast philosophische Geschichte nach der erfolgreichen Romanvorlage von Salah Naoura erzählt einfühlsam von den Problemen einer Großstadtfamilie, die alles richtig machen will – und doch an Lebenslügen und falsch verstandener Rücksichtnahme beinahe scheitert.
Dem Einfallsreichtum von Matti ist es zu verdanken, dass die Familie doch noch die Kurve kriegt und schließlich das Glück in Finnland findet. Die deutsch-finnische Koproduktion lebt von ihren authentischen Schauspielern und dem genauen Blick auf deutsch-finnische Eigenarten. Am Ende einer langen Reise, als alle ohne Geld, Auto und Unterkunft in Finnland angekommen sind, stellt Matti fest: "So viel ist schief gelaufen, trotzdem sind wir eine Familie und zum ersten Mal richtig glücklich".
Kino: Cinemaxx, Mathäser, Münchern Freiheit, Museum R: St. Westerwelle (D, Fin, 94 Min.)
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