"Lommbock": Nie erwachsen geworden

15 Jahre später: Züberts zweiter Lommbock mit Bleibtreu und Gregorowicz. Vor 15 Jahren gabs Haschisch-Pizza, jetzt nur noch gesun
Margret Köhler |
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Abhängen, kiffen und über den Irrsinn namens Leben diskutieren: Kai (Moritz Bleibtreu, links) und Stefan (Lucas Gregorowicz).
Wild Bunch Ger. Abhängen, kiffen und über den Irrsinn namens Leben diskutieren: Kai (Moritz Bleibtreu, links) und Stefan (Lucas Gregorowicz).

15 Jahre später: Züberts zweiter "Lommbock" mit Bleibtreu und Gregorowicz.

Vor 15 Jahren gab's Haschisch-Pizza, jetzt nur noch gesunde Kräuter-Joints. Jedenfalls für den alerten Anwalt Stefan, der nach dem Jurastudium in Würzburg in Dubai durchstartet - die Tochter eines reichen Magnaten aus den Emiraten heiraten will, der ihm eine karibische Strandbar auf dem Dach eines Wolkenkratzers spendiert. Fehlt nur noch eine Formalie, die Geburtsurkunde. Die muss sich der Schwiegersohn in spe in der fränkischen Heimat besorgen und trifft da seinen alten Kumpel Kai wieder – immer noch ein Kindskopf mit Hang zu schlechten Geschäften und gutem Cannabis.

Der Trend geht zum Kultfilm-Revival. Nach Danny Boyels "T2:Trainspotting" nun Christian Züberts "Lommbock", eine Fortsetzung der witzigen Kifferkomödie "Lammbock" von 2001 um das Nicht-Erwachsenwerden-Wollen.

Das damalige Gefühl wieder herauf zu beschwören klappt aber nur bedingt, aus dem rohen und kantigen Überraschungserfolg ist ein lauwarmer Aufguss geworden, aus dem florierenden Pizzaservice "Lammbock" der vergammelte Asia-Lieferservice "Lommbock". Die Chemie zwischen Moritz Bleibtreu und Lucas Gregorowicz stimmt immer noch, die beiden werfen sich geschickt die Bälle zu, sind nicht klüger, sondern nur älter geworden.

Eine Aneinanderreihung mittelmäßiger Scherze

Ihrem unsinnigen Philosophieren zu lauschen und beim Konsum von Rauchwaren zuzugucken, macht auch streckenweise Spaß, aber wenn Stefan ausgerechnet nach einer Nacht mit exzessiven Drogengenuss von seiner Verlobten erfährt, dass ihn in Dubai ein Drogentest erwartet, wird’s bemüht. Die Aneinanderreihung mittelmäßiger Scherze macht die dünne Handlung nicht gerade packender. Und der plumpe Gag mit einem umgeschnallten Gummipenis erinnert an billigen "American Pie"-Klamauk für Spätpubertierende und Kais "coole" Jugendsprache, mit der er beim Sohn seiner von ihm genervten Lebensgefährtin punkten will, wirkt läppisch.

Für eiserne Nostalgiker tauchen auch noch Elmar Wepper als Stefans kiffender Vater auf, Frank und Schöngeist (Wotan Wilke Möhring, Antoine Monot jr.) hausen weiterhin im Wohnwagen und Stefans Ex Jenny (Alexandre Neldel) sorgt beim Kurzheimkehrer für heftigen Hormonschub. Das alles reicht nicht für eine gute Komödie.


Kino: Arri, Atelier, Cinemaxx, Mathäser, Münchner Freiheit

B&R: Christian Zübert (D, 99 Min)

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