"Leid und Herrlichkeit": Ein recht untypischer Almodóvar
"Leid und Herrlichkeit" ("Dolor y gloria", Kinostart: 25. Juli) ist laut Regisseur Pedro Almodóvar (69) "ungeplant der Abschluss einer Trilogie" geworden, die vor mehr als 30 Jahren mit "Das Gesetz der Begierde" ("La ley del deseo", 1987) begonnen hat und mit "La mala educación - Schlechte Erziehung" (2004) fortgesetzt wurde. In allen drei Filmen geht es um die dramatischen Liebesbeziehungen eines Regisseurs. Im ersten und aktuellen/dritten Film wird dieser vom spanischen Hollywood-Star Antonio Banderas (58) verkörpert. "Leid und Herrlichkeit" ist ein Mix aus Fiktion und autobiografischer Wahrheit.
Banderas wurde für seine Rolle in dem Film als "Bester Darsteller" bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet. Beim Filmfest München erhielt Banderas außerdem den CineMerit Award.
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Darum geht's in "Leid und Herrlichkeit"
Der in die Jahre gekommene, einsame und neurotische Regisseur Salvador Mallo (Antonio Banderas) entdeckte schon früh seine Leidenschaft für das große Kino und die Geschichten, die es erzählt. Aufgewachsen im Valencia der 1960er Jahre, aufgezogen von seiner liebevollen Mutter (Penélope Cruz), die sich ein besseres Leben für ihn wünscht, zieht es ihn in den 1980er Jahren nach Madrid. Dort trifft er auf Federico (Leonardo Sbaraglia), eine Begegnung, die sein Leben von Grund auf verändern wird. Irgendwann beginnen die beiden zu reisen, um Madrid und den Drogen zu entfliehen.
Gezeichnet von seinem exzessiven Leben blickt Salvador jetzt auf die Jahre zurück, in denen er als Regisseur große Erfolge feierte, schmerzliche Verluste hinnehmen musste, aber auch zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Filmschaffenden in Spanien wurde. Diese Reise in seine Vergangenheit verändert abermals alles...
Fazit
Der Titel "Leid und Herrlichkeit" ist sperrig. Die Filme des spanischen Star-Regisseurs sind nicht jedermanns Sache. Es geht wieder um eine dramatische homosexuelle Liebesbeziehung und die Auseinandersetzung zwischen Mutter und Sohn. Und einmal mehr setzt Almodóvar auf seine Landsleute Antonio Banderas und Penélope Cruz (45)...
Und doch ist dieser Film anders. Er ist lockerer, leichter und gewitzter als gewohnt und angenehm zurückhaltend inszeniert. So kommen die emotionale und einfühlsam erzählte Geschichte sowie die dargebotene Schauspielkunst eindrucksvoll zur Geltung. Für diesen Film muss man kein Almodóvar-Fan sein und umgekehrt: Wer Almodóvar nicht so gern mag, dürfte hier wohl eines Besseren belehrt werden.
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