Kritik: The Darkest Minds - Die Überlebenden im Kino: Kinder an die Macht
Stolze 7,7 Milliarden US-Dollar spielten die "Harry Potter"-Filme ein, bei "Twilight" waren es 3,3 Milliarden, und "Die Tribute von Panem" kamen immerhin noch auf knapp drei Milliarden US-Dollar. Seit zwei Jahrzehnten kann man eindrucksvoll sehen, wie die sogenannten Young-Adult-Fantasy-Franchises die Kinokassen klingeln ließen.
Allerdings nicht immer. Bei Filmen wie "Der Goldene Kompass" oder "Eragon" wollten sich derartige Erfolge nicht mehr einstellen, viele Versuche, "Harry Potter 2.0" zu finden, floppten vollends. Trotzdem gibt Hollywood seine Suche nach dem nächsten Kassenschlager dieses Genres nicht auf. Ein potenzieller Nachfolger steht mit "The Darkest Minds - Die Überlebenden" in den Startlöchern. Doch hat die Verfilmung des Romans von Alexandra Bracken wirklich das Zeug zum nächsten großen Teenie-Hit?
"The Darkest Minds": Eine Mischung beliebter Filmreihen
Die Story scheint auf den ersten Blick vielversprechend: Eine verheerende Pandemie hat dafür gesorgt, dass eine Woche nach deren Ausbruch 90 Prozent der Kinder tot sind. Der Zuschauer erfährt dies aus den Erzählungen von Ruby (Amandla Stenberg), die zu den wenigen Überlebenden gehört. Doch die Kinder, die der Seuche nicht zum Opfer fielen, haben sich verändert. Sie werden von der US-Regierung als gefährlich eingestuft, von ihren Familien getrennt und in Camps inhaftiert, in welchen sie nach Farben kategorisiert werden.
Die "Grünen" sind harmlos, aber äußerst intelligent, die "Blauen" haben die Fähigkeit, Dinge nur mit ihren Gedanken zu bewegen. Die "Orangen" wiederum sind gefährlicher und mächtiger als alle anderen. Warum? Das wird am Anfang nicht ganz klar. Dass Ruby in die letzte Kategorie gehört, ist dagegen wenig überraschend. Mit 16 gelingt ihr schließlich die Flucht aus dem Camp und sie schließt sich der Gruppe rund um den verwegenen Liam (Harris Dickinson) an. Der sucht mit seinen Mitstreitern einen Ort, an welchem Kinder in Frieden leben können. Doch der Weg dorthin ist gefährlich.
Ein bisschen "X-Men", noch ein Stück "Maze Runner" und eine ordentliche Portion "Tribute von Panem": Fertig ist "The Darkest Minds". Zwar hat die Teenie-Dystopie von Regisseurin Jennifer Yuh Nelson ihre Momente, doch leider fühlt man sich als Zuschauer viel zu oft an andere Vorlagen erinnert. Auch, dass die Produzenten Dan Levine und Shawn Levy an "Stranger Things" beteiligt waren, merkt man. Für Heranwachsende, die zuvor noch nicht viel Erfahrung in dem Genre gesammelt haben, dürfte der Film allerdings ganz unterhaltsam sein. Spannend ist die Story nämlich trotz alledem.
Sollte der erste Teil dennoch genügend einspielen, bleiben für die Zukunft noch die Romane "Furchtlose Liebe" sowie "Blut und Feuer" von Alexandra Bracken, um die Geschichte von Ruby weiterzuerzählen und die offenen Fragen des ersten Teils zu beantworten.
K: Mathäser, Cinemaxx, Cinema (OV) | R: Jenni Yuh Nelson (USA 105 Min)
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