Kindeswohl: Film-Kritik

"Kindeswohl" verlangt dem Zuschauer einiges ab – auf emotionaler und moralischer Ebene.
von  Adrian Prechtel
Der Fall des leukämiekranken Adam lässt Fiona (Emma Thompson) auch abseits der Dienstzeiten nicht los.
Der Fall des leukämiekranken Adam lässt Fiona (Emma Thompson) auch abseits der Dienstzeiten nicht los. © 2018 Concorde Filmverleih GmbH

Der britische Star-Autor Ian McEwan hat - wie schon für "Am Strand" - das Drehbuch für "Kindeswohl" selbst geschrieben: einen Lebensthriller, in dessen Mittelpunkt eine Familienrichterin mit hohem ethischen (Selbst-)Anspruch steht.

Als Zuschauer bewundern wir diese Heldin der Arbeit. Gleichzeitig aber ist sie - auch als Selbstschutz - zu rigide, um unsere Herzen zu erwärmen. Als dann der leukämiekranke Junge unser Mitgefühl bekommt und sie gleichzeitig stalkt, geraten wir endgültig in ein emotional und moralisch vermintes Feld: Was ist richtig und was falsch, mit welchen Konsequenzen?

Wunderbar und intellektuell

Das lässt sich nicht mehr klar ausmachen - und das ist ein wunderbarer, auch intellektuell anregender Gefühlskick.

Wir gehen gebannt mit der wie immer überzeugenden Emma Thompson durch ihr Lebensfragen-Abenteuer, das auch uns selbst immer neue Bewertungen abverlangt.

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