Schönheit Jordana Brewster kümmert sich in "Lethal Weapon" um die seelischen Sorgen der Polizisten. Im echten Leben steht die Schauspielerin und zweifache Mutter mit beiden Beinen im Leben.Amelie Heinz
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ProSieben / 2016 Warner Brothers Ob mit ihr gut Kirschen essen ist? Jordana Brewster verkörpert die Psychologin Dr. Maureen Cahill in der Serie "Lethal Weapon" (ab Montag, 6. Februar, 20.15 Uhr, SAT.1).
Schauspielerin Jordana Brewster hat schon einiges gesehen von der Welt. Geboren ist sie in Panama, dann lebte die Tochter einer Brasilianerin und eines Amerikaners mit ihrer Familie einige Zeit in London und anschließend in Rio de Janeiro. Schließlich zog die Familie nach New York, was für die
Schauspielerin
nicht immer leicht war, und doch ebnete dieser Umzug für sie den Weg für eine Schauspielkarriere. Jordana Brewster landete mit der Rolle der Mia Toretto in der "Fast and Furious"-Reihe einen Glückstreffer - und das nicht nur, weil sie die Ehefrau
von Paul Walker verkörpern durfte. 2009, 2011, 2013 und 2015 sah man sie in den diversen Fortsetzungen des Franchise. Jetzt ist die Leinwandschönheit in der Serie "Lethal Weapon" mit dabei. Ob die 36-Jährige einmal eine eigene TV-Serie bekommt, steht in den Sternen. Sie wäre laut eigener Aussage eigentlich mehr als bereit dafür, doch trotzdem wird es wohl noch etwas dauern: "Ich mache das erst, wenn meine Kinder etwas älter sind", verrät die
Schauspielerin. Abendzeitung: In Ihren Rollen sind Sie oft von Machos und Bad Boys umgeben, in "Lethal Weapon" ist das Clayne Crawford alias Martin Riggs, in den "Fast and Furious"- Filmen spielten Sie an der Seite von Vin Diesel
und Paul Walker. Warum ist das so? Jordana Brewster: Gute Frage, ich glaube, ich hatte einfach unglaublich Glück bisher. Ich war oft von sehr gut aussehenden und charismatischen
Schauspielern umgeben, das sollte man nicht hinterfragen, sondern einfach dankbar sein (lacht). Abendzeitung: Ist Ihr Ehemann auch so ein Typ? Brewster: Ja, schon irgendwie (lacht). Ich stehe schon immer ein bisschen auf Bad Boys. Abendzeitung
: Haben Sie die alten "Lethal Weapon"-Filme gesehen? Brewster: Ich war in den 90-ern ein riesen Fan der Filme, aber wer nicht? Als es also hieß, dass es einen TV-Ableger geben soll und ich eine Rolle bekomme, habe ich mich wahnsinnig Freude. Abendzeitung: Waren Sie nicht nervös
? Brewster: Am Anfang schon, wie alle anderen auch. Wir wollten den Filmen unbedingt gerecht werden. Aber die Serie wurde sowohl von Kritikern als auch von Zuschauern sehr gut aufgenommen. Die Leute scheinen es tatsächlich zu mögen. Warum auch nicht, "Lethal Weapon" ist lustig, aber auch die Action kommt nicht zu kurz. Es ist eine große Ehre, ein Teil davon sein zu dürfen. Abendzeitung
: Ihre Rolle, Maureen Cahill, hat ein ausgeprägtes Helfersyndrom ... Brewster: Ja schon, es liegt einerseits in ihrer Natur, andererseits ist sie Psychologin, es ist ihr Job, den Cops dabei zu helfen, ihre Probleme auszuarbeiten. Martin Riggs, der von Clayne Crawford gespielt wird, ist natürlich ein Sonderfall. Maureen sieht, dass er sehr viel Potenzial hat, aber auch, dass er immer wieder Grenzen überschreitet. Aber sie will ihm trotzdem unbedingt helfen. Abendzeitung: Er sieht immerhin sehr gut aus ... Brewster: Ja, das schadet natürlich auch nicht (lacht). Das macht ihn umso interessanter. Abendzeitung: Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam? Brewster: Auf jeden Fall. Maureen ist sehr schwer zu durchschauen, ich glaube, da bin ich ihr recht ähnlich. Und ich versuche auch immer, alles zu kontrollieren, ich bin Mutter zweier Kinder und dafür verantwortlich, alles zu managen. Außerdem bin ich jemand, der sich, ähnlich wie sie, gerne zurücklehnt, und die Dinge in Ruhe betrachtet und analysiert. Das ist mir lieber, als selbst analysiert zu werden. Abendzeitung: Aber Sie sind Schauspielerin: Ist es nicht normal, dass Leute versuchen, sie zu durchschauen? Brewster: Ich weiß, Ich weiß (lacht). Das ist schon komisch. Aber die Leute analysieren ja nur das, was sie für die Wahrheit halten. Das meinte ich damit, dass ich schwer zu durchschauen sei: Ich schütze mich und meine Lieben gerne vor der Außenwelt. Abendzeitung: Sie spielen in einer Actionserie, sind aber als Psychologin Maureen Cahill nie selbst Teil der Action - sind Sie traurig darüber? Brewster: In gewisser Weise ist das toll, da diese Action-Szenen immer ewig dauern, bis sie abgedreht sind. Das heißt, ich kann nach Hause gehen, während die anderen noch stundenlang weiter machen müssen. Aber ich denke, trotz allem machen diese Szenen viel Spaß, und es sieht im Fernsehen immer unglaublich cool aus. Also hoffentlich darf ich in Zukunft auch einmal kräftig mitmischen. Es wäre doch toll, einmal Teil einer Explosion oder eines Autounfalls zu sein, ohne, dass mir tatsächlich etwas passiert. Abendzeitung: Ist Fernsehen das neue Kino? Brewster: In gewisser Weise ja. Es gibt wahnsinnig viele Plattformen für Fernsehserien und unterschiedliche Produktionen, die sehr gute Arbeit leisten. Vor allem für Frauen bieten sich hier ganz neue Möglichkeiten. Die weiblichen Rollen in Fernsehserien sind derzeit oft viel gehaltvoller als die im Kino. Ich meine, Kinofilme sind wundervoll, aber Fernsehen hat gerade einfach mehr für uns Schauspielerinnen zu bieten. TV macht Kino deshalb große Konkurrenz, was gut ist für alle. Denn jeder muss gute Arbeit liefern, und so gewinnen die Schauspieler, aber auch die Zuschauer. Abendzeitung: Sie sind Mutter zweier Kinder. - Überlegen Sie deshalb einmal mehr, welche Rollen Sie annehmen? Brewster: Oh ja, auf jeden Fall. Ich muss schließlich darüber nachdenken, welches Vorbild ich meinen Kindern bin. Eine Rollenentscheidung betrifft nicht mehr nur mich. Bisher lief das ganz gut, weil ich noch nichts ablehnen musste, was ich unbedingt machen wollte. Aber diese Überlegungen sind definitiv in meinem Kopf. Vor allem, da meine Mutter Model war. Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich langsam älter wurde und Model-Bilder von ihr entdeckte, die mich teils sehr verstörten. Ich will nicht, dass meine Kinder in Zukunft etwas von mir sehen müssen, was sie schocken könnte. Abendzeitung: Sie reisten als Kind viel umher, von Panama, nach London, nach Rio de Janeiro und schließlich nach New York - Wollen Sie mit Ihren Kindern auch die Welt bereisen? Brewster: Auf jeden Fall, ich habe es geliebt. Es ist großartig, dass ich so viel reisen durfte. Es ist gefährlich zu denken, dass die USA alles sind. Ich möchte meinen Kindern zeigen, dass es außerhalb der Staaten eine wundervolle Welt gibt. Eine offene Sichtweise auf all die unterschiedlichen Kulturen ist unglaublich wichtig. Ich wuchs mit einer brasilianischen Mutter und einem amerikanischen Vater auf, schon alleine deswegen habe ich zwei sehr unterschiedliche Kulturen kennengelernt. Ich denke auch, dass mich das zu einer besseren Schauspielerin macht. Abendzeitung: Warum? Brewster: Da man immer genau beobachten muss. Man muss lernen, wie die Leute aus einer anderen Kultur auf bestimmte Dinge reagieren, ich musste auch lernen, dass das Leben in Amerika anders läuft als in Brasilien. Abendzeitung: Hatten Sie manchmal Probleme damit, reinzupassen? Brewster: Ja, vor allem, als wir von Brasilien nach New York zogen. Das war ein richtiger Kulturschock für mich, einfach nur, weil es so anders war. In Brasilien ist jeder sehr offen. Dann kam ich auf eine Mädchenschule, auf der die Leute sehr konservativ waren. In meinem ersten Jahr auf dieser Schule habe ich den Lambada getanzt, vor einer Gruppe Nonnen. Im Nachhinein habe ich erst gemerkt, dass mein Verhalten unangebracht war. Ich habe aber schlicht und einfach nicht begreifen können, warum. Das waren teils harte Zeiten für mich. Aber es hat mich weitergebracht im Leben. Abendzeitung: Es ist ungefähr 16 Jahre her, dass der erste "Fast and Furious"-Film in die Kinos kam ... Brewster: Ja, das ist einfach verrückt. Ich habe letztens erst darüber nachgedacht und war kurz geschockt über die lange Zeit. Jetzt finde ich es vor allem lustig, mir alte Bilder anzuschauen und zu sehen, wie jung wir damals noch waren. Es ist toll, dass die Filme bis heute so gut aufgenommen werden. Abendzeitung: Aber Sie sind im nächsten nicht dabei? Brewster: Nein, bin ich nicht. Es würde keinen Sinn machen. Denn Paul Walker ist leider nicht länger Teil der Geschichte, und ich gehöre im Film einfach zu ihm. Aber ich werde mir den Film natürlich anschauen und die Crew unterstützen!