Grüne Männchen in Pontypandy

Der zweite Kinofilm für junge Feuerwehrfans verbindet eine altersgemäß spannend aufbereitete Alien-Jagd mit behutsam dosierter Konsum- und Medienkritik. In der Zielgruppe dürfte dies zünden.
Rupert Sommer |
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Zurück auf der großen Leinwand: Der Kinofilm "Feuerwehrmann Sam - Achtung Außerirdische!" erzählt von den Landungsversuchen von Marsmännchen in dem walisischen Küstenstädtchen Pontypandy.
justbridge entertainment GmbH Zurück auf der großen Leinwand: Der Kinofilm "Feuerwehrmann Sam - Achtung Außerirdische!" erzählt von den Landungsversuchen von Marsmännchen in dem walisischen Küstenstädtchen Pontypandy.
Und erneut schrillt die Feuerwehr-Alarmglocke im Kino
. In seinem zweiten spannenden Abenteuer auf der großen Leinwand bekommt es der stupsnasige Katastrophenbekämpfer aus Wales, den die Kleinen so lieben, mit nicht ganz alltäglichen Herausforderungen zu tun: Allem Anschein nach haben sich doch tatsächlich grüne Marsmännchen die bergige Küstenlandschaft rund um Pontypandy für eine Raumschifflandung auf der Erde ausgesucht. " Feuerwehrmann Sam - Achtung Außerirdische
!" bannt junge Zuschauer jedenfalls knapp eine Stunde lang mit einem aufregenden Einsatz in die Kinosessel, bei dem man diesmal seinen Augen nicht blindlings trauen sollte. Tatsächlich ist die Aufregung unter den Bewohnern der schmucken Kleinstadt groß: An allen Straßenecken, im finsteren Wald und auf Bergeshöhen werden plötzlich mysteriöse, im Dunkeln blinkende Flugobjekte gesichtet. Ob es sich dabei wirklich um UFOs handelt? Die wackere Feuerbekämpfertruppe um Sam, die sich nicht nur auf eine bestens gepflegte Ausrüstung mit Rettungsfahrzeugen zu Land, zu Wasser
und in der Luft, sondern vor allem auf ihren langen Erfahrungsschatz verlassen kann, ist zunächst einmal angemessen skeptisch. Doch selbst die Uniformträger können sich der irren Faszination für Aliens
nicht ganz entziehen. Und außerdem wird die Weltraum-Stimmung im Ort auch noch künstlich angeheizt. Daran hat vor allem der flamboyante Fernsehmann Buck Douglas einen großen Anteil, der sich selbst "weltberühmter Alienforscher" nennt, aber vor allem ein guter Selbstvermarkter ist. Er schleppt immer mehr Bewohner von Pontypandy vor seine Kamera, die dort stammelnd von angeblichen Außerirdischen-Sichtungen erzählen. Sogar Feuerwehrmann
Sam möchte er in seine PR-Maschinerie einbinden, die ganz beiläufig auch den Verkauf von Bucks Alienjäger-Ratgeberbüchern befeuern soll. Doch wie es sich für einen unerschrockenen, nüchtern abwägenden Feuer-Fachmann gehört, bleibt Sam erst einmal bei den Fakten. Der tapfere Rettungsmann ist ohnehin mehr denn je damit beschäftigt, all die Hobby-Forscher zu beschützen, die sich bei ihrer Alien-Jagd unvorsichtigerweise selbst in Gefahr begeben haben. Schon bald muss vom funkelnagelneuen Bergrettungszentrum der Helikopter "Wallaby 2" aufsteigen, um Schlimmeres zu verhindern. Junge Fans, die Feuerwehrmann Sam aus der gleichnamigen, in Deutschland bei KiKa
ausgestrahlten Vorschulserie kennen, werden schnell Gefallen an den (trotz aller Ernsthaftigkeit übersichtlich bleibenden) Verwicklungen des neuen Kino-Abenteuers finden. Sie dürften sich auch nicht weiter daran stören, dass die Animation der behäbig dahin schlurfenden "Actionhelden" eher schlicht bleibt. Auch der Einsatz von Humor und Spannungselementen bleibt altersgerecht stark auf die sehr junge Zielgruppe zugeschnitten, sodass sich sogar Grundschüler möglicherweise rasch "zu alt" für einen Feuerwehrmann-Kinonachmittag fühlen. Als kleinen Gruß an die Erziehungsberechtigten, die das 60-Minuten-Erlebnis tapfer durchsitzen, verbindet der Film kurzweilige Unterhaltung mit der didaktischen Botschaft, nicht jedes marktschreierische Konsumversprechen gleich wörtlich zu nehmen und Scharlatane auch mal selbstständig, kritisch-mündig zu entlarven. Einen Flächenbrand wird dieser Film nicht entzünden.
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