"Gods of Egypt": Zweistündiger Urlaub für das Gehirn

Am 21. April startet der Abenteuerfilm "Gods of Egypt" auch in den deutschen Kinos und entführt die Zuschauer ins alte Ägypten. Der sterbliche Held Bek verbündet sich mit dem göttlichen Horus, um den tyrannischen Herrscher Seth zu stürzen. Ob Sie diesen Streifen sehen müssen, erfahren Sie hier.
(mss/spot) |
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Die Produktionsfirma Lionsgate hoffte mit "Gods of Egypt" den Startschuss zu einem neuen Filmfranchise zu setzen. Diese Pläne muss die Schmiede erfolgreicher Blockbuster-Reihen wie "Die Tribute von Panem", "Twilight" oder "Expendables" angesichts miserabler Zuschauerzahlen in den USA womöglich ad acta legen. In Nordamerika hat der Film bislang lediglich rund die Hälfte der Produktionskosten von 140 Millionen Dollar eingespielt. Nun läuft der Film in Deutschland an - die Macher hoffen auf Schadensbegrenzung.

Heiß, heißer, Nikolaj Coster-Waldau. Wie sexy der Star aus "Gods of Egypt" und "Game of Thrones" ist, sehen Sie bei Clipfish.

Gründe für die enttäuschenden Zahlen gibt es reichlich. Der Film wirkt wie ein schlechter Mix aus "Kampf der Titanen", "Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes" und "Scorpion King". Was bei dem von Alex Proyas (52, "I, Robot") inszenierten Fantasy-Abenteuer letztlich herauskommt, ist eine schlaffe Sandalen-Version von "Transformers" mit sehr flacher Handlung. Verpackt in dem klassischen Korsett von Gut gegen Böse haben die Hauptdarsteller kaum Gelegenheiten, ihre schauspielerische Klasse zu zeigen.

 

Die Story

 

Das Actionabenteuer beginnt an dem Tag, an dem der König Osiris (Bryan Brown) die Krone an seinen Sohn Horus (Nikolaj Coster-Waldau, 45, "Game of Thrones") abgeben will. Doch stattdessen wird er von seinem Bruder Seth (Gerard Butler, 46, "300") hintergangen und ermordet. Nach einem wilden Kampf mit Horus - die beiden Götter nehmen dabei metallische Tierformen an - reißt Seth den ägyptischen Thron an sich, der unterlegene Horus muss seiner magischen Augen beraubt ins Exil.

Zu seinem Glück beschafft ihm der Meisterdieb Bek (Brenton Thwaites, 26, "Maleficent") eines seiner Augen wieder. Als Gegenleistung muss Horus dem Sterblichen dabei helfen, seine verstorbene Freundin aus dem Reich der Toten zurückzuholen. Dazu muss er sich aber seinem übermächtigen Onkel stellen und Ägyptens Thron zurückerobern.

Es beginnt eine haarsträubende, mit Special-Effects überladene Aneinanderreihung von Szenen, in denen sich Horus und Bek den Angriffen diverser Seth-Schergen erwehren müssen - zum Beispiel zweier feuerspuckenden Riesenschlangen, auf deren Rücken zwei aufreizende Göttinnen reiten. Unterwegs helfen dem dynamischen Duo weitere Gottheiten: Hathor, die Göttin der Liebe (Elodie Yung, 35, "Daredevil"), Thoth (Chadwick Boseman, 39, "42"), der Gott der Weisheit und Sonnengott Ra (Geoffrey Rush, 64, "Shine").

Seth schaltet nach und nach sämtliche Gottheiten aus und verleibt sich deren Kräfte ein. In dem einst blühenden Land herrscht Chaos und Verderben. Nachdem sämtliche Handlanger besiegt und diverse Rätsel gelöst sind, kommt es schließlich zum finalen Kampf gegen Seth. Wie diese Schlacht ausgehen wird, kann sich wohl jeder Kinogänger vorstellen.

Während Thoth hier und da für den Comic Relief sorgt, kann man bei Ra (Rush) nur noch ratlos den Kopf schütteln und sich fragen, was einen Oscar-Gewinner dazu bewegt, so eine Rolle anzunehmen. Seine Aufgabe besteht darin, in einem Raumschiff im Weltall mit einem feuerspeienden Zauberstab gegen ein galaktisches Wurmmonster zu kämpfen, das die Erde bedroht. Rushs und Butlers Overacting nehmen dabei fast schon komödiantische Züge an.

Positiv hervorzuheben ist der Einsatz der visuellen Effekte, die vor allem in der 3D-Version voll zum Tragen kommen. Einige Szenen, vor allem die Kämpfe gegen diverse Monster, sind bildgewaltig und bleiben in Erinnerung.

 

Fazit

 

Wer großen Wert auf historische Genauigkeit, komplexe Handlungen oder Schauspieler legt, die ihr ganzes Potenzial ausschöpfen, für den ist "Gods of Egypt" kein Must-See. Wer jedoch auch an handlungsarmen, aber dafür umso bildgewaltigeren Filmen wie "Transformers" nichts auszusetzen hatte und für 127 Minuten einfach das Hirn ausschalten mag, wird womöglich auch hier auf seine Kosten kommen.

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