Freddy & Konsorten: Was wurde aus den Männern hinter der Horror-Maske?
Selbst Horror-Abstinenzler kennen ihre verunstalteten Fratzen, eiskalten Blicke und abscheulichen Taten. Die Figuren Freddy Krueger, Jason Voorhees und Michael Myers haben längst den Sprung aus der Splatter-Nische und in die Popkultur geschafft - und grüßen als Motiv auf T-Shirts ("Straight Outta Crystal Lake") und Hoodies. Grusel-Aficionados verkleiden sich derweil zu Halloween entweder selbst als Schrecken von der Elm Street, oder verwandeln ihre Kinder in drollige Mini-Massenmörder.
Hier gibt es den ersten Teil von "Freitag der 13."
Aber so bekannt die Figur selbst, so unbekannt ist in vielen Fällen der Mann, der sich unter der Maske verbirgt. Dabei lohnt ein Blick hinter die Fassade allemal, fördert er so manch verborgenes Talent und Errungenschaft zutage. Wer wusste etwa, dass Killer Michael Myers das Drehbuch zu Steven Spielbergs "Hook" geschrieben hat?
Vom Monstrum zum Regisseur und zurück
In der Tat startete Nick Castle (72), der 1978 im Originalfilm "Halloween - Die Nacht des Grauens" als Michael Myers Jagd auf Jamie Lee Curtis machte, so gar nicht als Schauspieler durch. Trotz unzähliger Fortsetzungen sollte er Myers erst 40 Jahre nach dem Original noch einmal verkörpern. Stattdessen machte er sich in dieser Zeit als Drehbuchautor und Regisseur einen Namen. So fungierte er nicht nur als Co-Schreiber des besagten Films über die Abenteuer von Peter Pan, sondern verantwortete neben John Carpenter auch das Skript zu dessen Film "Die Klapperschlange".
Und wer sich noch an den Kinderfilm "Dennis" (1993) mit Walter Matthau und Christopher Lloyd erinnern kann - bei dieser Komödie zeichnete sich niemand Geringeres als der "Halloween"-Schreck alias Nick Castle als Regisseur verantwortlich! Sein bislang letzter Arbeitsnachweis führte ihn aber zu seinen Horror- und Schauspielwurzeln zurück. In der "Halloween"-Neuauflage von 2018 durfte er sich wieder die zweckentfremdete Captain-Kirk-Maske überstreifen und auf Teenager-Jagd gehen.
Freddy - ein oft und gern gesehener Gastauftritt
Vergleichbare Ambitionen hinter der Kamera hatte auch Albtraum-Gestalt Freddy Krueger. So feierte Darsteller Robert Englund (72) 1988 sein Regiedebüt ("976-EVIL") und legte 2007 noch "Killer Pad" nach. Insgesamt ist er aber natürlich vorrangig für die "Nightmare"-Reihe weltberühmt, in der er mit Ausnahme des Remakes von 2010 in acht Filmen das "Pizzagesicht" mimte. In der Neuauflage wurde diese Ehre Jackie Earle Haley zuteil.
Bis heute verdingt sich Englund als B-Movie-Ikone und Gaststar in diversen TV-Shows. Ob "Supernatural", "Bones", "Criminal Minds" oder einst gar "Eine schrecklich nette Familie" - keine TV-Figur scheint vor ihm sicher, ja noch nicht einmal Al Bundy.
Zwölf Mal Freitag der 13.
Mit sage und schreibe zwölf Filmen ist die "Freitag der 13."-Reihe die umfangreichste Schreckenssaga - "Halloween" kann bislang "nur" elf Streifen vorweisen. Wie bei Michael Myers ist aber auch bei Hockeymasken-Träger Jason Voorhees das Problem, dass sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Schauspielern dahinter verborgen hielten. Der bedeutendste von ihnen ist aber Kane Hodder (64), der als einziger vier Mal die Machete im Camp Crystal Lake schwingen durfte.
Das Praktische: Hodder ist ausgebildeter Stuntman und konnte dadurch bei allen Auftritten als Jason sogleich auch die gefährlicheren Actionszenen selbst spielen. Ohne Maske wirkte er derweil im Film "Monster" mit, für den Charlize Theron einen Oscar als beste Hauptdarstellerin erhielt. Auch bei Ben Afflecks Auftritt als "Daredevil" oder Rob Zombies Schocker "The Devil's Rejects" wirkte Hodder in kleinen Rollen mit. Bei einem ganz besonderen Aufeinandertreffen durfte er übrigens nicht in seiner Paraderolle Jason glänzen - im Crossover "Freddy vs. Jason" trat stattdessen Ken Kirzinger dem Horror-Kollegen entgegen.
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