Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer drehen in München „Der geilste Tag“

Ein Besuch im Studio: Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer drehen in München „Der geilste Tag“.
Dominik Petzold |
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Sterben muss ja auch was Gutes haben. Also sitzen Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz jetzt im Flugzeug, auf dem Weg ins sonnige Afrika. Schweighöfer hat einen Schlauch im Gesicht und ist gezeichnet von der schweren Krankheit. Fitz dagegen sieht blendend aus wie immer, und auch seine Laune ist blendend, obwohl auch er bald stirbt. Und trotzdem liegt jetzt viel Gutes vor ihm, unter anderem: „Der geilste Tag“.

So heißt die Tragikomödie, die beide Stars gerade in München drehen, ihr erstes gemeinsames Projekt. Der Münchner Florian David Fitz hat das Drehbuch geschrieben, führt Regie, produziert und übernimmt eine Hauptrolle. Die andere spielt Matthias Schweighöfer, und mit seiner Münchner Firma „Pantaleon Entertainment“ ist er ebenfalls Produzent des Films. „Ich habe Matthias bei einem Essen drei Themen vorgestellt“, sagt Fitz, „und bei einem hat er sofort gesagt: Das will ich machen.“

Und zwar bei folgendem: Zwei Todkranke büchsen aus dem Hospiz aus, um die verbleibende Zeit noch mal richtig zu genießen – um eben den „geilsten Tag“ ihres Lebens zu verbringen. Ihr Vorteil: Wegen der Kosten müssen sie sich keinen Kopf machen. Denn sie werden den Tag nicht mehr erleben, an dem die Rechnungen im Briefkasten liegen.

Der Tod ist ganz normal

Eine Komödie über zwei Todgeweihte – geht das? „Mich nervt, dass wir aus dem Tod so eine heilige Sache machen“, sagt Florian David Fitz. „Der Tod ist das Normalste auf der Welt, Teil des Lebens. Wenn wir nicht sterben würden, wäre das Leben eine unendliche langweilige Geschichte.“ Also sitzen seine beiden Hauptfiguren in der First Class auf dem Weg nach Mombasa, um noch mal eine kurzweilige Geschichte zu erleben.

Das Flugzeug, in dem Fitz und Schweighöfer das drehen, ist schon mal im Ozean gelandet, bei „Türkisch für Anfänger“. Seit 2009 steht es in den Bavaria Filmstudios. Für „Der geilste Tag“ hat das Produktionsteam noch First Class-Requisiten eingebaut. Doch bevor hier der Dreh an Produktionstag acht weitergeht, begrüßen Fitz und Schweighöfer noch Gäste im Flugzeug: Ministerin Ilse Aigner und Klaus Schaefer von der bayerischen Filmförderung. Die hat den Film mit einer Million Euro mitfinanziert– im echten Leben muss halt doch irgendjemand zahlen.

Der Wein schmeckt anständig

Danach wuseln wieder Dutzende Produktionsmitarbeiter in und vor dem Requisitenflugzeug rum. Drinnen kabbeln sich die todkranken Komödienfiguren durch Szene 68. Denn dem vorsichtigen Schweighöfer-Charakter kommt der gemeinsame Plan jetzt doch ziemlich krank vor, und das lässt er die Fitz-Figur wissen. Die dagegen lässt die Sau raus, hantiert mit einer Knarre, bestellt zwei Flaschen Wein und Kaviar, denn: „Der schmeckt gar nicht so scheiße, wie er aussieht.“

Nach ein paar Versuchen huscht Fitz aus dem Flugzeug, um sich in der Halle das Gedrehte auf dem Monitor anzuschauen – er ist ja auch Regisseur. Schweighöfer bleibt derweil stoisch an seinem Platz und schmökert in dem Buch, das seine Film-Figur auf dem Flug liest: „1000 Orte, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt“.

Drehen mit Hund

Wie es wohl ist, wenn zwei der wenigen deutschen Stars einen Film zusammen machen? „Wir sind zwei Alphatiere, und da ist es schon spannend, wie man sich findet“, sagt Fitz. Die beiden kennen sich zwar schon lange, aber bisher noch nicht richtig gut. Zum Kennenlernen sind sie vor Drehstart die Isar entlang gewandert, nur Fitz’ Hund durfte mit. Und jetzt lernen sie sich beim Drehen besser kennen, Tag für Tag. „Man muss erst mal eine Trennschärfe zwischen den Figuren herstellen, ihre Körperlichkeit finden“, sagt Fitz. „Man findet sich so allmählich, und das macht total Spaß.“

Schweighöfer wiederum hat Spaß daran, mal nicht Regie zu führen. „Es ist schön, auch mal wieder eine Drehpause zu haben. Ich kenne das gar nicht“, sagt er. „Und das Schöne an Flo ist, dass er das Gespräch sucht. Er ist nicht wie andere Regisseure, bei denen man gar nicht durchkommt, wenn man einen Vorschlag hat.“ Fitz wiederum freut sich über die zweite Meinung: „Es ist schön, von Matthias ein Feedback zu bekommen“, sagt er. „Ich habe in dem Film eine Taktgeberrolle, ich pushe den Matthias durch Szenen. Wenn ich da nur auf ihn gucke, verliere ich mich selber. Deshalb hilft es mir sehr, wenn Matthias mir Feedback gibt.“

Bis Ende Mai drehen die beiden noch in München. Dann steigen sie wirklich in den Flieger, um den Rest des Films in Südafrika zu drehen. Im Februar 2016 kommt er ins Kino.
 

 

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