Filmkritik: Catch me - Ewiger Kindergeburtstag

„Catch Me“ ist eine peinliche Komödie über Männer, die nicht erwachsen werden. Der Film in der AZ-Kritik.
Margret Köhler |
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Aus Spaß wird Ernst: Chilli (Jake Johnson, vorne links) und Hoagie (Ed Helms, Mitte) haben das Fangen zur Kunstform erhoben.
Warner Aus Spaß wird Ernst: Chilli (Jake Johnson, vorne links) und Hoagie (Ed Helms, Mitte) haben das Fangen zur Kunstform erhoben.

"Catch Me" ist eine peinliche Komödie über Männer, die nicht erwachsen werden. Der Film in der AZ-Kritik.

"Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt werden. Wir werden alt, weil wir nicht mehr spielen". Ein Satz der am Anfang dieser Männerkomödie fällt und gespannt macht, auf das, was kommen könnte. Ein kurzer Rückblick in die Schulzeit: Während die Mädchen zuschauen, spielen fünf Jungs Fangen, der gewiefte Jerry entkommt immer.

Aber auch als Erwachsene macht das Quintett weiter, im Wonnemonat Mai eines jeden Jahres geht‘s auf zum fröhlichen Fangspiel. Zum 30. Jubiläum schließen sich Hoagie, Bob, Chilli und Sable zusammen, um Jerry, dem einzig unbesiegten Spieler, endlich an den Kragen zu gehen. Die Chancen stehen gut, steht doch dessen pompöse Vermählung an und was gibt es Schöneres als den Hochzeits-Crasher zu markieren?

Eine geballte Ladung geistiger Unbedarftheit

Was Jeff Tomsic auf die Leinwand bringt, spottet jeglicher Beschreibung. Gestandene Männer strampeln sich an infantilen Ritualen ab und toben ohne ein Fünkchen Verstand durch die Handlung, die daraus besteht, sich immer neue Strategien einfallen zu lassen, die der Gejagte in gut choreografierten Actionszenen unterläuft.

So richtig angekommen im Erwachsenenleben ist keiner der Fünf. Als weibliche Verzierung dienen die Braut, die keinen Stress am Hochzeitstag möchte, und ein resolutes Weib, das die Kerle bei ihrem Unfug kreischend anfeuert, sowie eine sexy, aber überflüssige Wall Street Journal-Reporterin. Die Aneinanderreihung platter Scherze, dummer Sprüche und tumber Gags, peinlichem Overacting und vulgärer Anmache lassen gegen diese geballte Ladung geistiger und emotionaler Unbedarftheit die Chaostruppe von "Hangover" wie intellektuelle Vorkämpfer erscheinen.

Von der wahren Geschichte, auf die der Film basieren soll, bleibt nur eine läppische und total absurde Hollywoodstory, die am Ende eine überraschende Wendung zur Sentimentalität. Das geflügelte Wort vom "Kind im Manne" wäre hier eine Beleidigung für alle Kinder.


Kinos: Mathäser sowie Museum Lichtspiele (OV) R: Jeff Tomsic (USA, 101 Min.)

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