Filmfest München: "Amelie rennt"
Genau so hat sie sich angefühlt, die Welt in Teenagertagen: voller Möglichkeiten, frei und lockend, doch gleichzeitig zu groß. Und: voller Zwänge, Träume und Zweifel über die Zukunft, die man ab jetzt selbst mitgestaltet. Bei Amelie kommt noch diese riesengroße Wut dazu. Wut auf ihre Krankheit, das Asthma, das ihr Leben versaut. Es macht Amelie, die alle Menschen mit einem knallharten Schimpfwort-Hagel überzieht, zur Außenseiterin. Die Wut schnürt Amelie die Luft ab und treibt sie in die Todessehnsucht. Als sie nur knapp einen Asthma-Anfall überlebt, muss sie zur Behandlung in eine Lungenklinik in den klarluftigen Südtiroler Bergen. Hier bekommt der Coming-of-Age-Film "Amelie rennt" einen klaren Heidi-Touch. Denn ein erdverbundener Bergbub nimmt sich des zarten Mädchens an und begleitet sie in einer klassisch erzählten, ergreifenden Reise zum Wunder-Gipfel, wo die Bergluft Amelie frei macht. Regisseur Tobias Wiemann hat die beiden großartigen Nachwuchsschauspieler bei ihrer Sinn- und Selbstsuche authentisch inszeniert.
Heute, 9 Uhr, Gasteig, Carl-Orff-Saal, nach dem Film: Publikumsgespräch mit Regisseur Tobias Wiemann
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