„Everybody Wants Some!!“: Ein Klang, der sehnsüchtig macht

Richard Linklater huldigt in „Everybody Wants Some!!“ der College-Zeit der Achtziger.
von  Max Trompeter
Blake Jenner und Wyatt Russell.
Blake Jenner und Wyatt Russell. © Constantin

„Everybody Wants Some!!“ sei das „spirituelle Sequel“ zu „Dazed And Confused“, erklärt Richard Linklater. Aber der Film von 1993 dürfte nur eingefleischten Indie-Komödien-Kennern etwas sagen. Als sogenannter Stoner-Film über das Ende der Siebziger mauserte er sich allerdings über die Jahre zu einem Kultfilm.

„Everybody Wants Some!!“ spielt 1980. Es ist das letzte Wochenende vor College-Beginn. Jake (Blake Jenner), Freshman mit Baseball-Stipendium, kommt angerauscht in seinem Ami-Schlitten, „My Sharona“ von The Knack aufgedreht. Sofort sehnt man sich jedem neuen Redeschwall entgegen, jeder Dummheit, die den jungen Männern in den kommenden Tagen einfallen mag. Jake zieht in ein Gemeinschaftshaus der Baseballmannschaft ein. Wer hier der dollste Gockel ist, muss sich erst noch herausstellen.

„Everybody Wants Some!!“ ist eine Zeitreise, die scheinbar unspektakulär ist. Doch letztlich ist sie hier so lässig cool überliefert, dass man sich sofort anschließen möchte. „Dazed And Confused“– benannt nach einem Led Zeppelin-Song – befasste sich mit den Zweifeln junger Schulabgänger und deren Zukunftsvorstellungen. „Everybody Wants Some!!“ – ein Titel von Van Halen – geht den nächsten Schritt. Man ist angekommen am Sehnsuchtsort College. Doch die Selbstfindung ist noch längst nicht vorüber. Linklater macht sein Versprechen vom „spirituellen Sequel“ wunderbar wahr.


Kinos: Leopold, Monopol, Münchner Freiheit, Isabella

R & B: Richard Linklater

(USA, 117 Min.)

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