Die Pinguine aus Madagascar in der AZ-Kritik
Großer Spaß mit den Königspinguinen im überzeugenden 3D-Animationsfilm
Die Helden des US-Kinos wissen, wie man aus der Reihe tanzt, raus aus der Nebenrolle, rein ins Rampenlicht. Wenn die Pinguine der Antarktis in einer Schlange stehen, dann droht, wenn auch nur einer umfällt, der Domino-Effekt. So fallen sie, einer nach dem anderen, bis drei junge Freunde zur Seite treten: Skipper, Kowalski und Rico. Zu ihnen gesellt sich, noch im Ei, der jüngste Rekrut, Private, und dann sind sie komplett: „Die Pinguine aus Madagascar“, die nun alleine einen 3D-Animationsfilm bestreiten dürfen, weil sie in ihren „Madagascar“-Kurzauftritten die meisten Lacher erzeugten.
Die Spin-offs, sprich, die Ableger von Erfolgsfilmen, haben momentan wieder Hochkonjunktur. So bekommen im Juli 2015 auch die Minions aus „Ich - einfach unverbesserlich“ ihren eigenen Kinoauftritt. Die Produzenten Hollywoods suchen nach Möglichkeiten, bereits erprobte Stoffe auszubauen, was für die Nebenfiguren bedeutet, dass sie abendfüllendes Führungspotential beweisen müssen, ohne dass sich ihre Komik auf die Dauer verschleißt.
Die Fantastischen Vier leihen ihre Stimmen
Gleich fünf Autoren haben an dem Pinguin-Abenteuer herumgewerkelt und geben dem knallig animierten Film einen komödiantischen Drive, den die watschelnden James-Bond-Epigonen (in der deutschen Version gesprochen von den Fantastischen Vier) über 90 Minuten und diverse Action-Locations wie Fort Knox und Venedig hinweg halten können. Auf die Reise schickt sie der verrückt-perrückte Tintenfisch Dave, im Original gesprochen von John Malkovich, der genauso wie Dave gerne mal mit Toupet seine Rollen spielt.
Dass die Pinguine Dave einst in diversen Zoos mit ihrer Putzigkeit überstrahlten, ist der Motor für einen Rachefeldzug, dem Skipper und Co. beknackt bis genial entgegenstehen. Konkurrenz bekommen die Pinguine von der Geheimorganisation Nordwind, angeführt von einem Leit-Wolf. Der US-Professionalismus zeigt sich in allen Facetten: Die Nordwindler bestehen bei ihren Aktionen auf perfekte Planung, die Pinguine hingegen improvisieren, wobei der kleine Private beweisen muss, dass auch das jüngste Glied einer Kette stark ist. So entpuppt sich die Mitte zwischen Kalkül und Spontanität als König(pinguin)sweg, den auch die Kreativ-Teams Hollywoods immer wieder suchen und hier erfolgreich beschreiten.
Kino: Cadillac, Cincinnati, Leopold, Maxx, Mathäser, Museum-Lichtspiele, Münchner Freiheit, Royal, Cinema in OF, R: Simon J. Smith (USA, 93 Min.)
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