Die AZ-Kritik zum neuen Kinofilm Jackie mit Natalie Portman

Der chilenische Regisseur Pablo Larraín versucht mit „Jackie“ der Frau näher zu kommen, bevor sie „O“ wurde.
Adrian Prechtel |
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Kurz nach dem Attentat zurück im Weißen Haus: Natalie Portman als „Jackie“.
Tobis Kurz nach dem Attentat zurück im Weißen Haus: Natalie Portman als „Jackie“.

Das Festival von Venedig gilt als erstes Oscar-Testrennen. Hier hatten im September „La La Land“, „Hacksaw Ridge“ und eben „Jackie“ ihre Weltpremieren und Natalie Portman ist jetzt für ihre Darstellung der First Lady als Beste Darstellerin nominiert.

Begeistert beklatscht worden war Portman auch am Lido und das, obwohl der chilenische Regisseur Larraín kein klassisches Biopic über J. F. Kennedys Witwe gemacht hat, sondern nur die wenigen Tage zwischen dem Dallas-Attentat und der Beerdigung des amerikanischen Präsidenten erzählt.

Ging es um Liebe oder das inoffizielle Amt als First Lady

Und dieser Lebensausschnitt ist doch zu klein gewählt. Denn am Ende von „Jackie“ hat man diese zu ihrer Zeit meistfotografierte Frau nicht besser kennengelernt: Hat sie JFK geliebt oder vor allem ihr inoffizielles Amt als First Lady? Hat sie sich für Politik interessiert oder gar eingemischt? Was war an der Trauer Selbstinszenierung, was Gefühl? Solche Rätsel könnten sogar spannend sein, wenn sich der Zuschauer ein eigenes Bild machen soll. Hier aber bekommt man zwar Einblicke in die inneren Räume der Macht, doch nie ins Innere dieser Frau, die später „Jackie O.“ werden wird. So ist der Film eine schön bebilderte, sogar interessant gebaute, aber vertane Chance. Auch wenn Natalie Portman diese zu Höherem abgerichtete Frau in einer interessanten Balance aus stark und gleichzeitig von bürgerlichen Zwängen deformiert spielt – und spricht, man ist da ein wenig an Lady Di erinnert. Aber Prinzessin unserer Herzen konnte Jacqueline Kennedy Onassis nie so recht werden.


Kino: City, Münchner Freiheit, Atelier (OmU), Museum Lichtspiele (OV)

R: Pablo Larraín (USA, 99 Min.)

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