Die AZ-Filmkritik zu "Unterworld: Blood Wars" mit Kate Beckinsale
Kann die Aktion-Reihe „Underworld“ auf Kate Beckinsale verzichten? Kaum. Der dritte Teil, den man ohne die zierliche Britin produzierte, floppte. Jetzt also ist sie wieder dabei und feuerte sich – wie seit dem Start der Film-Reihe 2003 – als Vampir-Todeshändlerin Selene zum vierten mal durch die Massen von Vampiren und Lykanern, einer Art Werwölfe.
Selene ist an einem persönlichen Tiefpunkt angelangt und wirkt trotz gewohnt engem Lack und Leder-Outfit nachdenklicher und zerbrechlicher, als zuvor. Auf der Suche nach ihrer verschwundenen Tochter und ihrer großen Liebe, ihrem Mann hat sie einen Verbündeten (Theo James).
Der gemeinsame Feind, der Mensch, bringt auch in diesem Film Lykaner und Vampire nicht zusammen. Die Fronten zwischen den beiden Ur-Rassen sind verhärteter denn je, an eine Aussöhnung des Jahrhunderte alten Streites ist nicht zu denken. Selene gerät ins Visier der rivalisierenden Parteien, weil ihr kostbares Blut (und das ihrer Tochter) Vampire wie Werwölfe in stärkere Hybridwesen verwandeln kann. Ein Gewebe aus Macht, Intrigen und Verrat beginnt sich zu spinnen.
Der Film liefert gleich zu Beginn die gewohnte Portion an Action, die man aus der blauschwarzgefärbten „Underworld“-Welt gewohnt ist. Überraschenderweise folgt aber mehr als eine einfache Aneinanderreihung von Action- szenen: Machtverhältnisse verschieben sich spannend, unerwartete Wendungen und undurchschaubaren Spielregeln tauchen auf. Die Regie übernahm das erste Mal ein Frau: Die deutsch-amerikanische Regisseurin Anna Forster, die bisher als Kamerafrau tätig war. Im Gegensatz zu holprigen Action-Sprungszenen sind die Effekte, besonders die verschiedenen Verwandlungsphasen der Lykaner vom Mensch zum Werwolf visuell in Gothik Video Ästhetik überzeugend. Durch das Kostümbild und die düstere Endzeit Szenerie tasten sich einige Szenen fast an eine „Game of Thrones“ Atmosphäre heran. Da passt es, dass Charles Dance aus dieser Serie hier einen Vampirfürsten verkörpert.
Kino: Cinemaxx, Mathäser, Museum (OV)
Regie: Anna Foerster (USA, 97 Min.)
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