David Garrett: Ausflug ins Schauspielfach bleibt Ausnahme

David Garrett ist ein Super-Star der Musik – und jetzt will er auch auf der Leinwand sein Glück versuchen. In dem Film „Der Teufelsgeiger“ spielt er den Geigenvirtuosen Paganini. Es soll ein einmaliger Ausflug ins Schauspielfach bleiben.
Britta Schultejans |
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David Garrett hat das Kunststück geschafft, Menschen für klassische Musik zu begeistern, die damit eigentlich nicht viel anzufangen wissen. Damit wurde er zum Superstar. Jetzt wechselt er das Fach und geht unter die Schauspieler. Für den Film „Der Teufelsgeiger“ hat er nicht nur die Musik arrangiert, er spielt auch die Hauptrolle des Geigenvirtuosen Paganini – einen Musiker der den Erfolg will um jeden Preis. Im Interview in München spricht Garrett über seinen neuen Job und die Bedeutung von Erfolg. Der Film kommt am 31. Oktober in die Kinos.

Sind Sie zufrieden mit dem Film?

Mit der Produktion ja sehr, absolut. Aber das ist auf die Produktion bezogen und nicht auf mich. Da steht mir kein Urteil zu.

Zwischen Ihnen und Paganini gibt es einige Gemeinsamkeiten - was unterscheidet Sie denn?

Ich würde mal sagen, die Persönlichkeit ist eine ganz andere. Ich bin wirklich ein Lebemensch, jemand, der positiv an viele Sachen geht. Wir haben die Figur etwas dunkler dargestellt, was auch
aus der Figur und dem geschichtlichen Zusammenhang kommt. Und ich bin dann jemand, der die Sonne mehr mag als das Dunkle. Ich bin jemand, der sicherlich auch tough sein kann, aber ich bin harmoniesüchtig. Ich würde nie jemandem vor den Karren fahren, nur weil ich irgendwie Bock drauf habe. Abends muss bei mir Harmonie sein, ich kann mich nicht streiten.

Was ist Ihnen an der Schauspielerei besonders schwer gefallen?

Ich kann mich ganz gut reinversetzen in Situationen – auch weil ich in meinem Leben sehr viel mitgemacht habe. Ich hatte von Anfang an die Möglichkeit, am Drehbuch mitzuschreiben und da sind dann auch eigene Erfahrungen szenisch eingebunden. Wenn die Szene dann gedreht wurde, habe ich mich direkt in die Zeit zurückversetzt, in der eine gewisse Geschichte auch bei mir passiert ist. Das einzig wirklich Schwierige war die erste Szene, in der ich einen Dialog hatte mit einer anderen Person, die auch keine professionelle Schauspielerin war. Wir haben uns gegenseitig nicht gut getan.

Welche Szenen waren das, in die Sie eigene Erfahrungen einbringen konnten?

Ach, ganz ganz viele. 80, 85 Prozent des Films sind Sachen, die ich so auch erlebt habe.

Kreischende Groupies vor dem Konzert, zum Beispiel?

Ja, nicht nur das. Wenn Du Dich streitest in der Bar oder wenn Du eine Situation hast, die unangenehm ist, wenn Du ein Mädel verletzt – das sind alles Situationen, mit denen man Stücke seines
eigenen Lebens verbindet.

Paganini will im Film Erfolg um jeden Preis. Gab es das bei Ihnen auch?

Ich glaube, ich war da ein bisschen lockerer. Ich war sicher irgendwann auch mal ambitionierter als ich das jetzt bin. Man sollte schon geradeaus gucken und ein Ziel vor Augen haben, aber man sollte auch rechts und links nicht vergessen. Ich habe jetzt nicht für den Erfolg mein letztes Hemd gegeben, ganz im Gegenteil. Ich habe Erfolg immer so definiert: Mach das, was Dir Spaß macht und das, was Du gut kannst. Das ist der größte Erfolg für einen selber. Der andere Erfolg hat eh keine Wertigkeit auf lange Sicht. Du kannst das meiste Geld der Welt haben – wenn Du Dich selbst im Spiegel nicht anschauen kannst, bist Du unglücklicher, als wenn Du das nicht hättest.

Soll es das eigentlich gewesen sein mit der Schauspielerei?

Ja! Once in a lifetime.

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