Ohne laute Buhrufe wären die Filmfestspiele von Cannes einfach nicht komplett: Diesmal traf es "Okja", das jüngsten Werk des koreanischen Regisseurs Bong Joon-ho. Mit der Qualität des Films hatte das jedoch ausnahmsweise nichts zu tun: Aufgrund einer technischen Panne wurden die ersten Szenen verzerrt gezeigt, was zu lauten Protesten des Publikums führte. Nach etwa 15 Minuten Pause wurde die Vorführung im richtigen Format neu begonnen und der Wettbewerbsbeitrag, in dem unter anderem
Tilda Swinton mitspielt, am Ende mit Beifall quittiert. Die Festivalleitung entschuldigte sich inzwischen offiziell für die Panne. Dass die technische Störung
ausgerechnet bei der Vorführung eines Films auftrat, der schon im Vorfeld für Trubel sorgte, lässt jedoch Raum für Verschwörungstheorien: Weil die zuständige Produktionsfirma, der Streaming-Anbieter Netflix, "Okja" nicht in den
französischen Kinos zeigen will, forderte die Kinolobby im Vorfeld des Festivals den Ausschluss aus dem Wettbewerb. Davon sahen die Festivalvorsitzenden Pierre Lescure und Thierry Frémaux ab, verfügten jedoch, dass ab 2018 alle Filme, die in den Wettbewerb eingereicht werden, auch den französischen Kinos zur Verfügung gestellt werden müssen.
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