Barocker Sex, Drugs and Rock'n'Roll
Ein französischer Kriegsheld unter Ludwig XIV erfindet sich als Frauenheld und Lebemann und hofft auf "Satisfaction"
Die Geschichte des Kostümfilms muss nicht umgeschrieben werden, aber Regisseur Henrik Ruben Genz bereichert in „Satisfaction 1720“ das Genre mit viel Ironie. Der geschichtlich verbürgte Vizeadmiral Tordenskiold, norwegischer Held im Großen Nordischen Krieg gegen Schweden, strauchelt nach Friedensschluss. Er zieht mit seinem Diener durch die Lande, hält Vorträge über seine Taten und erobert statt Festungen nun ebenso stürmisch die Frauen. Ein dem Suff und dem Sex verfallener Rock’n’Roller auf einer abschüssigen Bahn, den auch sein Diener nicht mehr aufhalten kann.
Den weißen Fleck im Geschichtsbuch nutzt Henrik Ruben Genz geschickt für ein bitterböses, aber dem Titel angemessenes Ende dieses Anti-Heldenfilms. Denn Satisfaction und Satisfaktion liegen in diesem mit viel Stilwillen und noch mehr Humor inszenierten Historienfilm ganz dicht beieinander.
Sonntag, 22.30 Uhr, HFF Kino1; Mittwoch, 17.30 Uhr, Münchner Freiheit 1; Freitag, 14.30 Uhr, City 3
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