AZ-Filmkritik: Ich - Einfach unverbesserlich 3 - Die Minions sind wieder im Kino

Der dritte Teil von "Ich - Einfach unverbesserlich" ist viel unterhaltsamer als der Solo-Film der kleinen gelben Minions.
Martin Schwickert |
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Manche sind eben eher für Nebenrollen geschaffen: In "Ich – Einfach unverbesserlich 3" laufen die Minions wieder zu großer Form auf.
Illumination / Universal Manche sind eben eher für Nebenrollen geschaffen: In "Ich – Einfach unverbesserlich 3" laufen die Minions wieder zu großer Form auf.

Trotz eines Einspielergebnisses von über einer Milliarde Dollar haben die Universal-Studios dankenswerterweise zunächst auf eine Fortsetzung des strunzlangweiligen Minions-Filmes verzichtet und sich mit ihrer Franchise-Strategie wieder dem Original zugewandt. In "Ich – Einfach unverbesserlich 3" tümmeln sich die kleinen gelben Männchen wieder im Keller des ehemaligen Bösewichtes Gru, der angesichts treuer Waisenkinderaugen und adoptivväterlicher Pflichten in Teil 1 und 2 seine Schurkenexistenz an den Nagel hängen musste.

Die Minions wollen endlich wieder einem echten Bösewicht dienen

Mittlerweile arbeitet er mit seiner taffen Lebensgefährtin Lucy für die Anti-Schurken-Liga. Aber als dem Paar die Festnahme des gemeingefährlichen Verbrechers Balthasar Bratt – ein verzogener TV-Kinderstar aus den 80ern auf kriminellen Abwegen – misslingt, werden sie von der neuen Chefin gefeuert.
Die Minions nutzen die Krise zur Revolte. Sie wollen endlich wieder einem echten Bösewicht dienen und gehen in den Streik. Gru hingegen plagen nicht nur berufliche Existenznöte. Die Drehbuchautoren dichten ihm auch noch einen Zwillingsbruder an, dessen Existenz ihm bisher verheimlicht wurde. Dieser Dru hat alles, was Gru nicht hat: ein riesiges Anwesen mit Milchkuhherden, einen ganzen Parkplatz voller Luxuskarossen, wallendes, blondes Haupthaar in Donald-Trump-Kolorierung. Und er will Gru für gemeinsame Verbrechensprojekte gewinnen.

Hingucker: Bösewicht tanzt zu 80er-Jahre-Hits

Auf den ersten Blick wirkt der Animationsfilm in seiner Plot-Konstruktion hoffnungslos überladen, aber dem Regie-Trio Eric Guillon, Kyle Balda und Pierre Coffin gelingt es, alle Bälle in der Luft zu halten. Sicherlich erfindet sich hier das bewährte Franchise nicht neu, wird aber mit genug frischem Blut versorgt, um seine Existenz als pure Familienunterhaltung zu rechtfertigen.
Die Beziehungsdynamik der konträren Brüder hält den Handlungsmotor am Laufen, aber es sind wie in jedem guten Animationsfilm die liebevollen Details und die schillernden Figurencharakterisierungen, die die eigentliche Sehfreude ausmachen.
Die Animation des höchst gelenkigen Bösewichts, der zu 80er-Jahre-Hits von Michael Jackson, Van Halen oder a-ha seine kriminelle Performance abliefert, ist ein echter Hingucker. Abgesehen von dem allzu stereotypen Finale entwickelt der dritte Teil von "Ich – Einfach unverbesserlich" auf 90 Filmminuten eine kompakte Dynamik, an der sich der nächste Minions-Film, der wohl mit marktwirtschaftlicher Unausweichlichkeit auf uns zukommt, ein Beispiel nehmen sollte.


Regie: Eric Guillon, Kyle Balda, Pierre Coffin (USA 2017, 90 Minuten)
Kinos: Cadillac & Veranda, Cincinatti, Cinema, CinemaxX, Münchner Freiheit, Kino Solln, Leopold Kinos, Mathäser, Museum-Lichtspiele, Neues Rex, Royal

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