Altes Motiv in Kriegszeiten

  „Das Mädchen und der Künstler“ mit Jean Rochefort und Claudia Cardinale von Fernando Trueba variiert das Künstler-Modell-Verhältnis  
Adrian Prechtel |
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 „Das Mädchen und der Künstler“ mit Jean Rochefort und Claudia Cardinale von Fernando Trueba variiert das Künstler-Modell-Verhältnis

Brüste wie kleine Pyramiden habe sie. Und das sei gut, sagt der Bildhauer auf die Frage seiner Frau, wie ihm sein Modell gefalle. Und ob sie auch einen so schönen Körper gehabt habe, als sie jung war. „Körper wie deiner werden gar nicht mehr hergestellt“, charmiert ihr Mann. Was Witz hat, weil Claudia Cardinale die Ehefrau ist, die zusammen mit der Loren und Bardot einmal die kurvenreiche Idealschönheit verkörperte. „Das Mädchen und der Künstler“ hält einen elegischen Grundton. Der naturalistisch-ungeschönte, aber feine Schwarz-Weiß-Kamerablick ist ein Kontrast zur unterschwelligen Lebensenergie. Um wieder Schwung in seine Arbeit zu bringen, bekommt der alte Künstler (Jean Rochefort) von seiner Frau das junge Modell Mercè (Aida Folch) zugeführt. Er ist berühmt, doch lange schon nicht mehr über Entwürfe hinausgekommen. Mit Mercè vor Augen, soll wieder ein Meisterwerk entstehen. Der alte Künstler und das junge Modell ist eine klassische Konstruktion. Und so spielt das Ganze im Sommer 1943 in Frankreich unter deutscher Besatzung mit den Folgen des spanischen Bürgerkriegs im Hintergrund. Und ein Klassengegensatz wird ausgespielt zwischen linkspolitischer Aktivistin und bildungsbürgerlichem Kunstmenschen, den Jean Rochfort würdig spielt.

Kino: City, Neues Arena sowie Thatiner (OmU)
R: Fernando Trueba (105 Min.)

 

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