Karl Kern: Jesus zuhören. Der Christ der Zukunft nach Lukas

Kirchenrektor Karl Kern SJ und AZ-Verleger Martin Balle präsentierten das Buch „Jesus zuhören“ in München
von  Christoph Bartscherer
Karl Kern mit Martin Balle (re.)
Karl Kern mit Martin Balle (re.) © Daniel von Loeper

Bücher sind ein magisches Medium. Eine eigene Welt, auf Papier gedruckt und in einen steifen Einband gezwängt. Wie sie entstehen, ist eine eigene Geschichte.

Dass ihr Entstehungsprozess mitunter recht rätselhaft verläuft, erzählte am Donnerstagabend AZ-Verleger Martin Balle den rund 150 Hörern, die sich zu der Präsentation des Predigtbandes „Jesus zuhören“ des Jesuitenpaters Karl Kern in den Michaelsaal in München eingefunden hatten. Eigentlich, so Balle, habe er es einem „Zufall“ zu verdanken, dass er Karl Kern kennen gelernt habe. Vor einigen Jahren habe er sich, um vor den durch die Münchner Innerstadt strömenden Menschenmassen zu flüchten, in die Kirche St. Michael gesetzt, wo gerade der Kirchenrektor Karl Kern eine Predigt hielt.

Die Prägnanz und Tiefe der Predigt habe ihn damals so beeindruckt, dass er beschloss, den Referenten anzusprechen und für sich zu gewinnen. Daraus seien mit der Zeit eine Freundschaft und schließlich dieses Buch entstanden.

Leichter Zugang, klare Sprache

Pater Kern wiederum berichtete, dass er ursprünglich gar nicht die Absicht gehabt habe, dieses Jesusbuch zu veröffentlichen. Als Kirchenbesucher ihn gefragt hätten, ob sie seine Predigten nicht in schriftlicher Form haben könnten, habe er dies verneinen müssen, weil er stets frei referiert habe. Doch da sei eine Frau an ihn herangetreten und habe ihm gesagt, sie habe jede seiner Kontemplationen gehört und schriftlich festgehalten.

Als ihn dann Martin Balle ermunterte, ein Buch in seinem Verlag zu veröffentlichen, bildeten diese Notizen die Grundlage für den Band „Jesus zuhören. Der Christ der Zukunft nach Lukas“. Seine Intention sei es, das zu vermitteln, was den Leitgedanken seines Predigtverständnisses bilde: „Jesus Christus zu Gehör bringen und seine Person vor dem inneren Auge erstehen zu lassen.“

Das Buch versammelt auf 200 Seiten 32 Predigten zum Lukasevangelium und gefällt durch seine leserfreundliche Aufmachung. Auf einen griffigen Titel folgt jeweils – in ein graues Feld gefasst – eine Textstelle aus dem Lukasevangelium, die dann auf vier bis fünf Seiten in einer gut lesbaren und durch zahlreiche Abschnitte in klare Sinneinheiten getrennten Schrift gedeutet werden.

Die Klarheit der mündlich anmutenden Sprache verhilft dem religiös interessierten Leser zu einem leichten Zugang, der durch die liebevollen Illustrationen des aus Linz stammenden Künstlers Ernst Arnold Bauer noch unterstützt wird.

Karl Kern: Jesus zuhören. Der Christ der Zukunft nach Lukas. Attenkofer Verlag, 200 Seiten, 14,80 Euro.

 

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