Kammerspiel und Off-Broadway

Eine gute Nachricht: Die freie Münchner Szene wächst um zwei neue Privattheater
von  Abendzeitung

Eine gute Nachricht: Die freie Münchner Szene wächst um zwei neue Privattheater

Manchmal finden sich zwei ganz unerwartet zur Combo: Jochen Schölch, Münchens erfolgreichster Privattheater-Leiter, und der Münchner Kabarett-König Till Hofmann eröffnen gemeinsam eine neue Bühne. Schon am 25. Oktober soll der renovierte Raum in der Hans-Sachs-Straße 12, wo bis Frühjahr das Theater Undsofort zu Hause war, mit einem Jazzkonzert eröffnet werden. Bis Ende des Jahres gibt’s als Testlauf sporadisch Lesungen, Konzerte und Gastspiele, ab Januar soll das „Stadttheater Oblomow“ (so der künftige Name) regelmäßig mit möglichst viel eigenen Produktionen bespielt werden.

Schölch und Hofmann gründen eine GmbH, in der beide gleichberechtigt sind – sie müssen sich also über das Programm einigen. Klar ist aber, dass dies nicht eine weitere Spielstätte für Hofmanns Kleinkunst-Imperium werden soll und auch kein Ableger von Schölchs Metropol-Theater, sondern ein Ort für intime, psychologische Kammerspiele. Dazu können auch Kabarett-Stücke etwa von Sigi Zimmerschied oder Josef Hader gehören. 99 Zuschauer passen in den variablen Raum, in dem die engagierte Hausbesitzerin Petra Kranz unbedingt wieder ein Theater haben wollte.

Eine neue Bühne fürs Musical

Und München bekommt noch ein zweites Theater. Bunt wird es im rot-weiß gestrichenen Gewölbe des Hofbräukellers in der Inneren Wiener Straße, wenn dort der Verein Off Broadway das „Off-Broadway Musicaltheater München“ eröffnet. Off-Broadway ist der kleine Bruder des Broadway-Theaters, der nicht die großen Bombast-Shows auffährt, sondern kleine Kammermusicals oder szenische Liederabende.

„Theater muss denkanstößig sein“, fordert der Vereinsvorsitzende Thomas Siedhoff und kündigt die Bereitschaft zum Überraschenden, Bekannten und zum Experiment an. Er will junge Künstler fördern – besonders die Zöglinge der Bayerischen Theaterakademie. Einer von ihnen, Florian Soyka, leitet am 3. November den Spielbetrieb ein mit „Flying Home“, der Geschichte eines Pinguins, die von Naturschutz und extremen Landschaften handelt.

lo/Eibe

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