Joyce Ilg: Darum bleibt ihr Liebesleben geheim
Schauspielerin und YouTuberin Joyce Ilg (36) teilt nicht alles mit ihren Fans. "Ich mache mir oft Gedanken darüber, wo ich die Grenze ziehe. Ich teile ja schon viel Persönliches, aber ich bin vorsichtig, denn jede Grenze, die überschritten wurde, lässt sich nicht zurückholen", erklärt die 36-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. "Ich halte meinen Beziehungsstatus bisher beispielsweise komplett aus der Öffentlichkeit raus."
Und Joyce Ilg, deren Buch "Hätte ich das mal früher gewusst!" heute erscheint, fügt hinzu: "Ich möchte einfach nicht dafür bekannt sein, wer ich bin und wie ich lebe, sondern für das, was ich mache, für das, was ich gut kann. Da liegt mein Fokus drauf und sonst würde ich wahrscheinlich in Interviews auch immer wieder auf diese privaten Themen angesprochen, aber wen interessiert das denn und warum", meint sie lachend. "Sagen wir's mal so, hier und da teile ich private Dinge wie in meinem YouTube-Video zu meinem Korsett, welches ich wegen Skoliose in meiner Kindheit tragen musste. Aber das macht auch Sinn wie ich finde, denn damit kann ich vielleicht anderen Mut machen, die in einer ähnlichen Situation sind."
Das hätte sie selbst gerne früher gewusst
Das Mindset sei die Basis für Glück und Erfolg, erklärt sie im Buch mit ihrem Co-Autor Chris Halb12. "Dabei geht es um die Ansammlung von Glaubenssätzen, die in der Kindheit in uns festgesetzt werden und unsere Gedanken und Handlungen unser ganzes Leben lang über unser Unterbewusstsein beeinflussen. Wie prägend das ist, da kleine Kinder beispielsweise noch ungefiltert alles aufnehmen, wurde mir erst relativ spät bewusst. Dass man negative Glaubenssätze in positive umkehren kann und so sich selbst und somit das eigene Leben inklusive des eigenen Selbstbewusstseins, Glückes und Erfolges voranbringen kann, das hätte ich gerne früher gewusst", sagt der YouTube-Star im Interview. "Dann wäre das Leben deutlich leichter gewesen."
Viele Dinge, die man in der Schule lernt, brauche man im späteren Leben nie wieder, meinen die beiden Autoren. Was würde Ilg am Schulsystem also als Erstes ändern? "Ich würde zuallererst die Inhalte verändern. Ich würde aus den bestehenden Fächern Teile wegnehmen, die so gut wie niemand später braucht, und durch einige Themen ersetzen, die jeder von uns später braucht."
"Manchmal kommt dann als Antwort, dass für gewisse Dinge ja auch die Eltern zuständig seien", sagt sie weiter. "Nur leider lernen die meisten Eltern diese Dinge ja auch nicht, wie sollen sie diese dann ihren Kindern beibringen. Dieser Kreislauf muss durch ein reformiertes Schulsystem endlich durchbrochen werden. Was könnte uns dann für eine schöne Zukunft bevorstehen, wenn sich jeder sozial gut und reflektiert verhalten würde, jeder mit Geld umgehen könnte, gesund wäre und ein gutes Mindset hätte."
"Dafür ist das Netz eine super Sache"
58 Stunden pro Woche verbringen Jugendliche hierzulande durchschnittlich im Netz, fand eine Studie heraus. Wenn sie sinnvolle Dinge im Netz recherchieren, fände sie es grundsätzlich okay, so Joyce Ilg dazu. "Denn wie gesagt, müssen sie sich ja viele Dinge selbst beibringen, weil es in der Schule nicht gelehrt wird und dafür ist das Netz eine super Sache. Leider ist es aber meist so, dass sich die Menschen im Netz gerne das Leben anderer anschauen statt sich um das eigene zu kümmern. Dann fangen sie an, sich mit den Leben anderer zu vergleichen und das ist sehr ungesund. Des Glückes Tod ist der Vergleich, sagt man ja auch."
Außerdem lenkten ständige Benachrichtigungen auf dem Handy immer wieder von anderen eventuell sinnvolleren Handlungen ab "und man verliert sich online schnell und merkt gar nicht mehr bewusst, wonach man anfänglich überhaupt schauen wollte. Ich fände es sehr wichtig, einen guten und bewussten Umgang - vor allem mit Social Media - in Schulen zu lehren", sagt sie.
Und es gibt auch die schönen Dinge an Social Media, so Ilg: "Man kann Instagram und Co. zum Beispiel zur Inspiration nutzen. Oder wenn man auf großer Reise ist, um Dinge mit Familie und Freunden zu teilen, ohne täglich mit 30 verschiedenen Menschen in einzelnen Kontakt treten zu müssen. Und soziale Projekte lassen sich so viel leichter verbreiten. Wie viele entlaufene Tiere konnten z.B. über diese Plattformen wieder zu ihrem Besitzer zurückfinden und und und."
"Ich bin oft sehr hart mit mir selbst"
Glücklich macht die Schauspielerin "vieles", wie sie erklärt. "Ich bin sehr dankbar für die Dinge in meinem Leben. Das war ich auch bereits bevor ich in der Öffentlichkeit stand. Ich bin sehr positiv. Mein Glas ist meist halb voll und nicht halb leer." Und was bereut sie in ihrem Leben? "Ich habe schnell ein schlechtes Gewissen. Das liegt sicher an meinen Glaubenssätzen, ich arbeite noch daran, diese herauszufinden und in positive umzukehren. Ich reflektiere sehr viel über mein Verhalten, was ja auch gut ist, aber ich bin oft sehr hart mit mir selbst, woraus dann eben ein schlechtes Gewissen resultiert."
Sie sei aber besser darin geworden, ihre Fehler und Schwächen zu akzeptieren und authentisch damit umzugehen vor anderen. "Und umso offener und umso ehrlicher ich damit bin und auch versuche, daran zu arbeiten, umso weniger bereue ich mein Verhalten. Denn Fehler darf man machen, wenn man daraus lernt. Man sollte sie nur nicht immer und immer wieder machen."
Gut befreundet mit Luke Mockridge
Was ihre berufliche Zukunft angeht, sagt die YouTuberin und Schauspielerin: "Ich bin vorbereitet und wenn sich eine Gelegenheit bietet, werde ich sie nutzen. Das war schon immer so bei mir. Ich bin sehr diszipliniert und habe Spaß daran, mich weiterzuentwickeln. Das mache ich täglich. Und dann ergibt sich meist irgendetwas Tolles von selbst."
Vielleicht auch eine neue Zusammenarbeit mit Luke Mockridge? "Ach, der Luki, ich gönne ihm seinen Erfolg von ganzem Herzen. Privat sind wir Freunde und haben uns sehr lieb, aber ich glaube, beruflich ist er mit seinen eigenen Projekten gerade mehr als ausgelastet, der braucht kein Gemeinschaftsprojekt. Der braucht eher mehr Freizeit mit mir als ein gemeinsames Projekt", lacht Ilg.
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