John Travolta in „Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“

Gleißendes Licht, rasante Zooms, hektische Schnitte und ein scheppernder Sound: Das sind die Zutaten eines typischen Tony Scott-Thrillers. Leider bricht Scott den spannenden, brillant gespielten Dialogzweikampf mit überflüssigen Actionszenen auf.
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Gleißendes Licht, rasante Zooms, hektische Schnitte und ein scheppernder Sound: Das sind die Zutaten eines typischen Tony Scott-Thrillers. Leider bricht Scott den spannenden, brillant gespielten Dialogzweikampf mit überflüssigen Actionszenen auf.

Hollywood ist ständig auf der Suche nach neuen Bösewichtern. Ob gefährliche Russen zu Zeiten des Kalten Krieges oder islamistische Terroristen nach dem 11. September 2001. Immer bildeten die brutalsten Kino-Killer auch das aktuelle Feindbild Amerikas ab. In Tony Scotts („Top Gun“) Thrillerremake „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ lauert das Böse, ähnlich wie in Tom Tykwers „The International“ (2008), in der Finanzwelt.

Ryder (John Travolta) galt an der Wall Street als aufstrebender Broker, bevor ihn eine Veruntreuung ins Gefängnis brachte. Den finanziellen und sozialen Absturz will der aufbrausende Gangster mit Gewalt rückgängig machen. Mit seinen Komplizen entführt er die U-Bahn 123. Als Lösegeld verlangt er zehn Millionen Dollar, ansonsten werde er die Geiseln erschießen. Um ihn zu stoppen, kommt der erfahrene Fahrdienstleiter Walter Garber (Denzel Washington) ins Spiel. Während der mit Ryder verhandelt, muss er feststellen, dass er mit ihm mehr gemein hat als ihm lieb ist.

Gleißendes Licht, rasante Zooms, hektische Schnitte und ein scheppernder Sound: Das sind die Zutaten eines typischen Tony Scott-Thrillers. Während mit dieser Form der filmischen Reizüberflutung inhaltlich dürftige Produktionen („Domino“) ästhetisch aufgewertet werden, ist die Effekteflut in „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ ein überflüssiger Störfaktor. Denn das Drehbuch von Oscar-Preisträger Brian Helgeland („L. A. Confidential“) konzentriert sich ganz auf das psychologisch packende Duell von Ryder und Garber. Die ruhige Konzentration von Washington prallt dabei auf die gefährliche Nervosität von Travolta. Leider bricht Scott den spannenden, brillant gespielten Dialogzweikampf mit überflüssigen Actionszenen auf.

Florian Koch

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