Jessica Schwarz: „Romy tauchte in meinen Träumen auf“

Mit 16 Jahren war sie „Bravo“-Girl des Jahres. daraufhin begann Das Mädchen vom hessischen Lande eine Modelkarriere. Hauptdarstellerin Jessica Schwarz hat es vom Laufsteg ins Charakterfach geschafft.
von  Abendzeitung

Mit 16 Jahren war sie „Bravo“-Girl des Jahres. daraufhin begann Das Mädchen vom hessischen Lande eine Modelkarriere. Hauptdarstellerin Jessica Schwarz hat es vom Laufsteg ins Charakterfach geschafft.

Vielleicht ist es für sie noch schwieriger, als es für Heike Makatsch war, die Knef zu spielen. Jessica Schwarz spielt Romy Schneider, die Frau, die tausendfach fotografiert wurde, deren Stimme viele noch im Ohr haben und die vor den Augen der Weltöffentlichkeit verzweifelt ist. Die 32-jährige Schauspielerin hat ihre anstrengendste Rolle hinter sich. „Romy ist in meinen Träumen aufgetaucht“, sagt sie. „Das ging so weit, dass ich hin und wieder Ruhe vor ihr brauchte. Doch bei geschlossenen Augen merkte ich, dass sie immer noch da war.“ Auch körperlich habe sie Romy verinnerlicht. Einmal hatte sie während des Drehs einen allergischen Ausschlag. „Als ich viel später mit einem Regisseur meines nächsten Filmes über Romy sprach, kam dieses Nesselfieber plötzlich wieder.“

In der Öffentlichkeit steht Jessica Schwarz schon sehr lange. Mit 16 Jahren war sie „Bravo“-Girl des Jahres. Das Mädchen vom hessischen Lande begann eine Modelkarriere, war auf Laufstegen in Paris, Mailand und New York zu sehen. Danach begann sie als Moderatorin bei Viva.

Ihre erste Film-Hauptrolle spielte sie 2001 in „Nichts zu bereuen“, an der Seite von Daniel Brühl, mit dem sie mehrere Jahre zusammen war. Mit Dominik Graf arbeitete sie 2002 für den Film „Die Freunde der Freunde“ zusammen. Heinrich Breloer holte sie schließlich als Tony in seine Thomas-Mann-Verfilmung von „Die Buddenbrooks“ . Ein harter Weg, findet Schwarz. „Wenn man wie ich aus der Viva-Ecke kommt, traut man mir handwerklich nicht allzu viel zu. Ich muss viel härter darum kämpfen, ernst genommen zu werden.“

Dass die Erwartungen an diese Rolle schier übergroß waren, damit hat sie im Laufe der Zeit umzugehen gelernt. „Von dem Druck konnte ich mich nie wirklich befreien“, sagt sie. „Aber man kann ihn sich ja zunutze machen, um Romys Verzweiflung, die mit viel Druck zu tun hatte, zu verinnerlichen.“

Unendlich viel Material hat Schwarz über Romy Schneider gesichtet – fast zu viel. Sie hat deswegen irgendwann versucht, sich zu lösen vom übermächtigen Vorbild. „Der Film ist sozusagen meine Interpretation von Romy – nach bestem Wissen und Gewissen.“

Mit dem Film ist sie zufrieden. „Ich mag das Ergebnis sehr. Deshalb muss ich den Film auch gar nicht unbedingt nochmal sehen. Nach dem ersten Anschauen habe ich ganz furchtbar geweint, das überrennt mich jetzt noch manchmal, wenn ich dokumentarische Bilder von ihr sehe.“

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