In Beethoven-Gewittern

Das Festspielkonzert des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater mit Werken von Beethoven
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Das Festspielkonzert des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater mit Werken von Beethoven

Man kann das vierte Klavierkonzert von Beethoven musizieren, als habe es Mozart komponiert. Oder nachdrücklicher, als sei es von Schumann. Nur: Irgendeine Idee sollte ein Pianist haben, wenn er sich damit in die Öffentlichkeit wagt. Der Russe Nikolai Lugansky präsentierte im Festspielkonzert des Staatsorchesters Noten anstatt Musik: pedantisch, ohne gesangliche Linien, trocken und kühl wie aus dem Computer. Dabei taten der Dirigent Kent Nagano und vor allem die Holzbläser alles, um den poetischen Wundern des Stückes gerecht zu werden.

Dass die unselige Akustik des Nationaltheaters dem zweiten Werk des Abends, Beethovens „Pastorale“, in die Quere kommen sollte, war vorauszusehen. Man musste sich im Parkett einiges dazu denken, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass Nagano eine beschauliche und in den Effekten stets angemessene Aufführung gelang. Beethovens berühmte Partiturnotiz „Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei“ war wörtlich genommen. Die Dramatik des Gewitters im vierten Satz entwickelte sich organisch aus der musikalischen Struktur. Im Finale siegte die souveräne Ruhe der sich nach dem Unwetter wieder beruhigenden Natur. Das in den Bratschen und zweiten Geigen um Musiker des BR und der Philharmoniker bereicherte Staatsorchester zeigte sich trotz Festspiel-Stress von seiner besten Seite.

Volker Boser

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