Hugh Jackman als Mutant: "X-Men Wolverine" in der AZ-Kritik
MÜNCHEN - Hugh Jackman schlüpft zum vierten Mal in die Rolle des Mutanten. Im neuen "X-Men Origins: Wolverine" ist seine Figur erstmals auf sich allein gestellt. Die AZ hat den Film vorab gesehen.
Gedankenlesen, das Wetter manipulieren oder die Gestalt verändern: Das Comic-Universum der „X-Men" bietet übernatürliche Fähigkeiten für jeden Geschmack. Drei Filmabenteuer lang kämpften Mutanten unter der Führung von Professor Xavier gegen ihre schwer bewaffneten Feinde.
Im Comic-Ableger „X-Men Origins: Wolverine" ist nun erstmals einer ihrer prominentesten Helden auf sich allein gestellt: Hinter Logan, genannt Wolverine (Hugh Jackman) verbirgt sich ein kraftstrotzendes Raubtier in Menschengestalt mit einem Faible für coole Sprüche und dicke Zigarren. Gavin Hoods („Tsotsi") actionreiche Verfilmung erzählt davon, wie Wolverine zu seinen ausfahrbaren Stahlklingen kommt und warum er seinen ehemaligen Freund Victor Creed alias Sabretooth zur Strecke bringen will.
Die Produktion von „X-Men Origins: Wolverine" stand unter keinem guten Stern.
Bereits als kleiner Junge erkennt Logan, dass er anders ist. In einem Wutanfall gegen seinen vermeintlichen Stiefvater wachsen ihm todbringende Knochenkrallen aus den Händen. Entsetzt stürmt er mit seinem ebenfalls übernatürlich begabten Bruder Victor aus dem Elternhaus. Jahre später setzen die beiden ihre Kräfte für das US-Militär an Kriegsschauplätzen ein. Die zunehmende Brutalität von Victor (Liev Schreiber) und seinen Mutantenfreunden kann Wolverine aber bald nicht länger ertragen. Er flieht vor der Söldnerbande und lässt sich in der Abgeschiedenheit Kanadas mit seiner Freundin Kayla Silverfox (blass: Lynn Collins) nieder. Als sie von Victor aus unerfindlichen Gründen getötet wird, sinnt Wolverine auf Rache.
Die Produktion von „X-Men Origins: Wolverine" stand unter keinem guten Stern. Berichte über wochenlange Nachdrehs und Unstimmigkeiten zwischen Regisseur Hood und den Produzenten füllten die Gazetten. Tatsächlich wirkt das rasante, enorm aufwendige Comic-Spektakel nicht wie aus einem Guss: Die Special-Effects sehen streckenweise unfertig aus und manche Figuren wie der witzige Mutant Deadpool (Ryan Reynolds) verschwinden einfach aus der Handlung.
Glücklicherweise gibt es noch den australischen Charmebolzen Hugh Jackman, der völlig in seiner Rolle aufgeht. Auf das Ansinnen eines US-Militärs, dass das Land ihn brauchen würde, sagt er nur: „Ich bin Kanadier!"
Florian Koch