Hoferichter-Preis für Pelzig und Unterstöger
Landsmannschaftlich und humoristisch war einiges geboten bei der Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preises im Literaturhaus an den unterfränkischen Kabarettisten Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig und den altbairischen „SZ“-Streiflicht-Autor Hermann Unterstöger.
Denn nachdem OB Christian Ude über „Meister der kleinen Form“ philosophiert und über Franken gefrotzelt hatte (die Behauptung, dass die Unterfranken die sympathischsten Franken sind, könne man „mit dieser enormen Relativierung“ annehmen), revanchierte sich Pelzig aufs Fränkischste: Er gehöre ja jetzt quasi zur Münchner Gesellschaft, auch wenn das für ihn „bislang ein Schimpfwort“ gewesen war. München sei aber eine ganz großartige Stadt – „wenn man sich noch die Leute wegdenkt“.
Unterstöger, der seine Heimat Altötting auch als Schreiber nie verleugnet, fragte, was denn wohl München wäre, wenn Altötting das Herz Bayerns sei. Da lachten nicht nur die Laudatoren Axel Hacke und Beate Keyser, denn selten wurden – ganz im Sinne von Hoferichter – „Originalität mit Weltoffenheit und Humor“ so glücklich verbunden.
Michael Grill