Himmel voller Gitarren
Der Gefühlszauberer an den Gitarrensaiten: Chris Rea zeigte sich im Herkulessaal in Bestform.
Der Bühnenhimmel hängt für Chris Rea im Wortsinne voller Gitarren; und diese Dekoration im Herkulessaal ist auch zugleich Programm. Gitarrenmusik steht an, aber sehr unterschiedliche.
Chris Rea tritt mit seiner Altherren-Combo gleich unter zwei verschiedenen Flaggen auf, einmal als The Detmonts! und dann als The Fabulous Hofer Bluenotes. Ein reizvolles Kontrastprogramm. Scherze sind erlaubt.
Auf den Spuren der Shadows
Und die alten Knaben haben sichtlich großen Spaß daran, auf den Spuren der berühmten Shadows Beatmusik mit einer singenden Melodiegitarre zu machen. Aus „Apache“ wird „BB Was A Comanche“ und aus einer James-Bond-Hymne ein „008 Jimmy Bond“. Witzig, aber nicht abendfüllend.
Dann der schnelle Wechsel zu The Hofer Bluenotes. Ein ganzes Arsenal von Gitarren steht bereit, und Rea wechselt laufend die Instrumente, auch mitten im Stück. Wuchtige, deftige Bluesgitarren, viel Slide und Bottleneck, dazu endlich auch Gesang.
Rea, in seiner langen Karriere immer als Schmuserocker vermarktet, zeigt nun, was er wirklich drauf hat. Er klingt rau und ungeschliffen wie nie, auch in Neufassungen alter Hits wie „Josephine“ oder „On The Beach“. Es scheint ihm gut zu tun, diese Facette endlich mal zeigen zu können. Standing Ovations für einen Künstler, der zu seiner Bestform gefunden hat.
Arno Frank Eser
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