Heiße Spur im Züricher Kunstraub
Innerhalb weniger Wochen wurden in Zürich mehrere Kunstwerke gestohlen. Die Sammlung Brühle vermisst Bilder im Wert von über hundert Millionen Euro. Nun kann die Polizei einen ersten Fahndungserfolg vorweisen.
Gut eine Woche nach dem spektakulären Millionen-Kunstraub in der Züricher Sammlung Bührle hat die Schweizer Polizei eine erste heiße Spur. Das bestätigte ein Sprecher am Dienstagmorgen, nachdem am Montag ein verdächtiges weißes Auto sichergestellt worden war. Ein Parkplatzwächter berichtete, er habe auf der Rückbank zwei Bilder gesehen. Unklar ist, ob es Zusammenhänge mit weiteren Kunstdiebstählen im Raum Zürich gibt. Erste Einzelheiten zu dem am Montag sichergestellten Auto wird die Polizei voraussichtlich am Dienstag auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.
Bei dem Raub in der Sammlung Bührle am 10. Februar entstand ein Schaden von rund 113 Millionen Euro. Wenige Tage zuvor waren zwei Picasso-Bilder mit einem Wert von mehr als drei Millionen Euro gestohlen worden. Darüber hinaus wurden seit dem 25. Januar Bilder im Gesamtwert von rund 1,3 Millionen Euro aus Privathäusern entwendet.
In einem Telefoninterview mit dem lokalen Fernsehsender TeleZüri hatte der Parkplatzwächter der Psychiatrischen Uni-Klinik Burghölzli am Montagabend berichtet, das Auto auf dem Parkplatz sei unverschlossen gewesen. Ein Kollege habe ihn darauf hingewiesen, dass das Auto «komisch dastehe». Nach Angaben eines Reporters des Fernsehsenders will eine Angestellte in dem Wagen das Bild «Mohnfeld in Vétheuil» von Claude Monet gesehen habe. Außerdem habe sie Etiketten mit der Beschriftung E. G. Bührle erkannt.
Neben Monets Bild wurden aus der Bührle-Sammlung noch Werke von Edgar Degas («Ludovic Lepic und seine Töchter», 1871), Vincent van Gogh («Blühende Kastanienzweige», 1890) und Paul Cézanne («Der Knabe mit der roten Weste», 1888/90) entwendet. (dpa)
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