Halleluja, was für ein sinnliches Vergnügen!

Zum Jahreswechsel durfte es auch bei den Münchner Philharmonikern bombastisch sein – in der Philharmonie servierte der dirigierende Geiger Andrew Manze die Herren Händel, Holst und Elgar
Robert Braunmüller |
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Barockmusik überlassen große Symphonieorchester fast immer den Spezialisten. Für freie Originalklang-Ensembles ist Händels „Feuerwerksmusik” aber wegen der vielen Bläser zu teuer. Deswegen überwintert dieses allseits beliebte Werk auf der Schallplatte.

Leibhaftig trifft man es nur alle heilige Zeiten. Die Münchner Philharmoniker waren mutig genug, es doch einmal zu versuchen. Der dirigierende Barockgeiger Andrew Manze ging die Sache erfreulich undogmatisch an: historisch informiert, aber nicht historisierend. Er wählt eine zur Philharmonie passende Riesenbesetzung mit vielen Streichern, Klarinetten, Posaunen, Orgel und Trommeln verschiedener Größe, die Händel so nicht wortwörtlich verlangt, aber auch nicht verboten hat. Auf diese Weise blieb der Freiluft-Charakter der Musik erhalten.

Die feierliche Pracht gewährte Musikern wie Zuhörern einen ungewohnt sinnlichen Spaß. Davor hielt Manze das Orchester bei Gustav Holsts Kracher „Die Planeten” zu disziplinierter Kraft und sparsam dosiertem Schmalz an. Der Philharmonische Chor ergänzte die „Feuerwerksmusik” mit Händels nicht minder bombastischer Krönungshymne „Zadok the Priest” und dem Triumphgesang aus dem Oratorium „Joshua”, dessen Melodie zum Weihnachtslied „Tochter Zion” wurde.

Nach dem „Halleluja” aus dem „Messias” konnte eigentlich nur noch Edward Elgars hurrapatriotischer Marsch „Pomp & Circumstance Nr. 1” kommen. Und siehe: Zum Jahreswechsel hatten die Philharmoniker exakt diese Zugabe parat. Beschwingter klang das Jahr in München musikalisch nur selten aus.

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