Guido Cantz: Kein Welpenschutz
Am Samstag soll Guido Cantz in der ARD eine neue Phase von „Verstehen Sie Spaß?“ einläuten – und auch wieder jüngere Zuschauer zurück zu einem Urgestein der TV-Unterhaltung locken
AZ: Herr Cantz, wie nervös sind Sie?
GUIDO CANTZ: Die Freude überwiegt noch. Wir haben in den vergangenen Wochen so viel Vorarbeit geleistet, jetzt bin ich einfach froh, dass es endlich losgeht. Aber morgen kommt die Nervosität sicher.
Sie haben ja schon angekündigt, „Verstehen Sie Spaß?“ soll von seinem verstaubten Image befreit werden. Wie wollen Sie das machen?
Das ist natürlich ein schmaler Grat, denn wir wollen unsere Stammzuschauer nicht vergraulen. Also hau’ ich jetzt nicht mit dem Hammer rein und sage: Das wird die Guido-Cantz-Show. Das Aushängeschild sind und bleiben die Filme. An deren Qualität wollen wir allerdings ein bisschen feilen. Und weil ich natürlich ein ganz anderer Typ bin als Frank Elstner, werde ich das Ganze mit Humor und einem Augenzwinkern über die Bühne bringen.
Sie sind also nicht reiner Präsentator, sondern durchaus auch für den Spaß zuständig?
Genau. Wenn ich aber so tolle Gäste habe wie jetzt Michael Mittermeier und Monika Gruber am Samstag, geht es nicht darum: Wer ist lustiger? Da bin ich der Gastgeber.
Mit Herrn Mittermeier bietet sich ja ein bestimmtes Gesprächsthema förmlich an.
Das stimmt, ich habe tatsächlich ein paar Fragen an ihn. Schließlich ist er schon Papa und ich werde es im Juli zum ersten Mal.
Was wollen Sie denn wissen?
Also, die Phase, in der meiner Frau schlecht war, ist jetzt vorbei. Nun will sie Bratkartoffeln mitten in der Nacht und ich steh’ vor der Frage: Wo bekomm’ ich die denn jetzt her? Von Michael will ich wissen, wie es war, bei der Geburt dabei zu sein.
Wird’s eigentlich ein Junge oder ein Mädchen?
Noch tappen wir da im Dunkeln, bislang hat man das noch nicht sehen können. Wir hoffen auf die nächste Ultraschall-Untersuchung.
Zurück zu „Verstehen Sie Spaß?“, haben Sie damals schon als Kind zugeguckt?
Damals, bei drei Sendern und ohne Internet, war es ganz klar, dass man das Samstagabend mit der Familie guckt. Am tollsten fand ich den Streich mit der Antennenbremse. In der Bodenseeregion hat man den Leuten die eingebaut, damit sie angeblich kein Schweizer und österreichisches Fernsehen mehr schauen konnten. Das fand’ ich lustig.
Welches Publikum haben Sie vor Augen, wenn Sie Samstag die Bühne in Halle betreten?
Ich hoffe, auf 1300 gut gelaunte Hallenser in der Halle. Vor dem Bildschirm zu Hause vertraue ich auf das Stammpublikum von „Verstehen Sie Spaß?“ und es wäre schön, wenn noch einige andere mehr einschalten.
Haben Sie Angst, weil bei RTL das Halbfinale von „DSDS“ läuft?
Naja, einen einfachen Samstagabend gibt es sowieso nicht, ob das jetzt der Bohlen ist oder jemand anders. Wir müssen uns erst mal in die Sendung eingrooven, und dann wird sich der Rest zeigen.
Ihr Vertrag ist auf zwei Jahre begrenzt.
Genau, auch bei den Öffentlich-Rechtlichen werden keine Verträge mehr bis zur Rente gemacht. Mir ist klar, dass der Welpenschutz nur eine gewisse Zeit gilt. Aber jeder hat ja einmal klein angefangen, auch ein Jauch oder Gottschalk, die sich prächtig entwickelt haben. Ich hoffe, dass ich auch die Zeit dafür bekomme.
Angelika Kahl
ARD, Samstag, den 10. April, 20.15 Uhr