Grummelnder Weltschmerz
Ein breites Gitarrenbrett jagt das andere, episch ausgewalzt, atmosphärisch düster, mit vielen Feedbacks und anderen Effekten verziert – so präsentieren sich The Smashing Pumpkins aus Chicago in der spärlich gefüllten Olympiahalle.
Eine große Wiedersehensfeier nach einer langen Schaffenspause sollte es werden, gar ein Comeback – aber so etwas sieht anders aus.
Mastermind Billy Corgan, schick im silbernen Maxi-Rock, gibt sich cool, fast schon arrogant. Er lässt sich und seine neue Band in psychedelische Lichtspiele tauchen, schreit und grummelt seinen Weltschmerz ins Mikrofon. Exzessiv und manchmal auch ein bisschen aufgesetzt.
Für die Stimmungen ist der neue Gitarrist Jeff Schroeder verantwortlich. Die Effektgeräte aus seiner Trickkiste sind erstaunlich – die Technik hat sich weiterentwickelt – aber das alte Soundmuster bleibt identifizierbar. Und es vermittelt nach wie vor Gefühle wie Sehnsucht, aber auch Wut und Verzweiflung. So bleiben sich The Smashing Pumpkins auch auf ihrem aktuellen Album „Zeitgeist“ (mit der Single „Tarantula“) treu.
Was natürlich nichts daran ändert, dass die Fans hauptsächlich auf Bekanntes wie „Try, Try, Try“, „Today“ und „Bullet With Butterfly Wings“ warten, bis sie richtig abheben können. Doch irgend etwas fehlt. Arno Frank Eser
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