"Grüffelo"-Erfinder Axel Scheffler lehnte Angebot von George Lucas ab

Im eigenen Land gilt der Prophet wenig, so ein bisschen trifft das Sprichwort auch auf Axel Scheffler zu. In seiner Wahlheimat London ist der Miterfinder von "Grüffelo" ein Star.
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Im eigenen Land gilt der Prophet wenig, so ein bisschen trifft das Sprichwort auch auf Axel Scheffler zu. In seiner Wahlheimat London ist der Miterfinder von "Grüffelo" ein Star. Der Queen hat er schon zweimal die Hand geschüttelt, ein Angebot von US-Regisseur George Lucas lehnte er allerdings ab.

Hamburg - Axel Scheffler ist Deutschlands international erfolgreichster Kinderbuchzeichner. Am 12. Dezember feierte er seinen 56. Geburtstag, vermutlich in London, der Wahlheimat des gebürtigen Hamburgers. Sein wichtigstes Geschöpf ist das braune Monster mit der grünen Warze auf der Nase. "Der Grüffelo" machte ihn und Co-Erfinderin Julia Donaldson zu Superstars im Kinderbuchuniversum. Mehr als 10 Millionen Mal haben sich ihre Geschichten in 40 Sprachen übersetzt weltweit verkauft. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" erklärt Scheffler, wie er sich in die Welt der Kinder hineinversetzt:

Es soll ja noch Menschen geben, die den "Grüffelo" nicht kennen - hier können diese einen Blick in das Kinderbuch werfen

"Vor allem, indem ich nicht viel darüber nachdenke. Es ist die Bilderbuchwelt, wie sie in meinem Kopf existiert." Als prägende Vorbilder nennt er "Tomi Ungerer, Sempé oder auch Loriot". Die Vorstellung, ein Kinderbuchzeichner habe sich sein inneres Kind bewahrt, sei zwar ein Klischee, jedoch mit einem wahren Kern. "Ich habe wohl einen anderen Zugang zum Kindsein, als, sagen wir, ein Bankdirektor", sinniert Scheffler über seine Profession.

Die Gespräche mit seiner kleinen Tochter helfen dem Zeichner sicherlich auch weiter. "Sie möchte zurzeit ganz genau wissen, wie es mir so erging, als ich klein war", sagt Scheffler der Sonntagszeitung. Und was er dem Mädchen dann zum Beispiel erzählt, ist, dass er ein "ängstliches Kind" gewesen sei. Vor dem Schlafengehen habe er immer noch mal "unter dem Bett und hinter dem Vorhang nachgeschaut, ob da irgendjemand oder irgendetwas" lauere.

Die Geschichten vom Monster "Grüffelo" sind das Ergebnis solcher Fantasien, und die haben sogar Regie-Superstar George Lucas (69, "Star Wars", "Indiana Jones") so beeindruckt, dass er Scheffler und Donaldsons Erfindung verfilmen wollte. Die beiden haben aber abgelehnt. Warum? Es hätte ein abendfüllender Spielfilm werden sollen. "Dann hätte man jedoch eine völlig neue Geschichte erfinden müssen. Und das wollten Julia Donaldson und ich nicht", erklärt Scheffler. Die Absage hätten sie nie bereut.

Verfilmt worden sind die Geschichten dennoch: Die Zeichentrickfilm-Adaptionen "Der Grüffelo" (8.20 Uhr) und das oscarnominierte "Grüffelokind" (8.45 Uhr) zeigt das ZDF an Heiligabend. Heike Makatsch leiht darin Mutter Eichhörnchen ihre Stimme und die Maus wird von Christian Ulmen gesprochen. Den Grüffelo spricht Wolfgang Hess, der zu seinen wildesten Zeiten keinem Geringeren die Stimme lieh als Actionheld Bud Spencer. Unter anderem ist der 2013 verstorbene Otto Sander als Eule zu hören und Charakterdarsteller Edgar Selge als Schlange.

Im eigenen Land gilt der Prophet wenig, wie sehr das Sprichwort auch auf Axel Scheffler zutrifft, zeigt die Tatsache, dass er der Queen inzwischen schon zweimal die Hand schütteln durfte: einmal als Gast einer Feier anlässlich ihres 80. Geburtstages, das andere Mal bei einem Empfang für den Emir von Katar im Windsor Castle. "'Der Grüffelo' sollte auf Arabisch übersetzt werden, das war der Grund, warum man mich eingeladen hatte", erklärt der studierte Grafiker.

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